NHL-Stars verbreiten ein wenig Zauber in der Eishockeystadt Pilsen
Jedes Jahr hat so seine Besonderheiten. Das Jahr 2004 wird ganz sicher in die Annalen eingehen als das Jahr der größten EU-Erweiterung aller Zeiten, aber leider auch als das Jahr vieler terroristischer Anschläge. Auf dem Gebiet des Sports wurde das Jahr 2004 neben den Olympischen Spielen in Athen und der Fußball-Europameisterschaft in Portugal vor allem von einer Besonderheit geprägt: dem Lockout in der National Hockey League (kurz: NHL), der anerkannt besten Eishockeyliga der Welt. Denn der offiziell seit Mitte September anhaltende Tarifstreik zwischen den Eignern der 30 NHL-Clubs und den in der Gewerkschaft NHLPA vereinigten NHL-Spielern hat zur Folge, dass eine große Anzahl dieser Cracks den herbstlichen Teil der laufenden Saison in den besten europäischen Ligen absolviert hat. Aber auch die in Kanada und den USA bisher noch ohne neuerliche Spielpraxis gebliebenen Cracks werden immer ungeduldiger. Daher begrüßten es auch einige von ihnen, dass sie als Mitglieder einer so genannten Weltstar-Auswahl der NHL auf eine Europa-Tournee gehen konnten, auch wenn die Auserwählten dabei innerhalb von 14 Tagen nicht weniger als zehn Spiele zu bestehen haben.
"Alles in allem war es ein gutes Spiel. Vor allem der im ersten Drittel spielende Goalie Tomas Duba hat hervorragend gehalten. Man muss wirklich sagen, dass Pilsen ein großartiges Team hat. Es hat Spaß gemacht, hier zu spielen."
Kein Wunder, dass Amonte zufrieden war, denn mit zwei Toren und einer Vorlage war er der zweitbeste Scorer der Gäste in diesem Match. Übertroffen wurde er nur vom schwedischen Haudegen Mats Sundin, ansonsten in Diensten der Toronto Maple Leafs, der es auf einen Treffer und drei Assists brachte. Sundin lobte vor allem die großartige Atmosphäre im Pilsener Eisstadion:"Mir hat die Kulisse gefallen, die Fans waren toll. Es war ein schöner Abend."
Doch nicht nur wegen des Pilsener Eishockeyabends hat Sundin gute Erinnerungen an die Tschechische Republik:
"Ja, ich war schon oft in Prag. 1992 habe ich hier zum Beispiel mit der schwedischen Auswahl den Weltmeistertitel gewonnen. Prag ist eine wunderschöne Stadt. Und die Anfeuerung durch die Fans heute Abend hier in Pilsen, das war schon erstaunlich. Tschechien ist halt eine große Eishockey-Nation. Es macht jedes Mal Spaß, hier zu spielen."
Als bester Gästespieler des Abends erhielt Sundin einen Karton mit Pilsner Urquell. Und wie nicht anders zu erwarten, äußerte er sich auch lobend zum westböhmischen Gerstensaft:
"Ich habe schon ein paar Bier getrunken. Die schmeckten sehr gut. Ich denke, es werden heute Abend noch einige hinzukommen."
Im Gastlokal der Pilsner Urquellbrauerei durften die Weltstars den Abend dann auch verdientermaßen feuchtfröhlich ausklingen lassen.