Erstes Informationstreffen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank

In der malerischen Betlehmskapelle in der Prager Innenstadt trafen sich am Dienstag dieser Woche die Vertreter des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank und präsentierten sich damit zum erstenmal vor der Jahrestagung der tschechischen Öffentlichkeit. Hauptthema war die Veröffentlichung des Weltentwicklungsberichtes für 2000/2001. Unter den Vertretern dieser Institutionen war auch der tschechische Finanzminister Pavel Mertlik zu finden, um auf Journalistenfragen zum Thema Weltbank und Tschechien Rede und Antwort zu stehen. Für Radio Prag war unser freier Mitarbeiter Armin Sandmann vor Ort:

Hoher Besuch war angesagt bei der ersten offiziellen Pressekonferenz zur Jahrestagung des Intenationalen Währungsfonds, IWWF, und der Weltbank. Eines der Hauptanliegen der Vertreter dieser Finanzinstitutionen war es, die Hauptproblematik, mit der sich die Weltbank zur Zeit beschäftigt, darzulegen. Hierbei handelt es sich um die steigende Armut in den Ländern der dritten Welt und auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Zur Bedeutung dieses Berichts und seiner Erarbeitung Mats Karlsson, der stellvertretende Direktor der Weltbank:

"Dieser Bericht ist einer der wichtigsten überhaupt, denn aller 10 Jahre fokussieren wir unser Augenmerk speziell auf die steigende Armut. Daher haben wir diesen Bericht, was seine Problematik betrifft, mit Vertretern vieler von der Armut betroffener Länder dieser Welt konsultiert, um sehr genau die derzeitige Situation skizzieren zu können."

Ein weiterer Gast, der Weltbankchef verantwortlich für die Entschuldung der ärmsten Länder dieser Welt, Michael Walton, erklärte, wie man der Verarmung in vielen Länder gerade in Afrika Herr werden möchte, ohne erneute Schuldner zu produrziern:

"Wir geben gerade den ärmsten Ländern der Welt erneute Finanzhilfen, wenn wir sehen, dass man dort mit diesen Hilfen konsequent die existierende Armut bekämpft. Der kommende Schuldenerlass wird von uns sehr systematisch durchgeführt werden, indem wir die Verantwortlichkeit im Kampf gegen die Armut mehr und mehr den Ländern selbst übergeben."

Dieser These stimmte auch Roger Grawe zu, Weltbankchef für die Gebiete Mittel- und Osteuropas und Zentralasiens. Gerade diese Regionen sind Schwankungen in ihrer Sozialstruktur ausgesetzt und daher wird man enger mit den Ländern dieser Regionen in Hinsicht auf eine Stabilisierung ihrer Wirtschaftssysteme zusammenarbeiten. Welchen Aspekt die Jahrestagung und damit die Anwesenheit der Weltbank direkt hier in Prag für Tschechien hat, dazu abschließend der tschechische Finanzminister Pavel Mertlik:

"Für die Tschechische Republik und für Prag ist es zum erstenmal eine Möglichkeit direkt mit dem Währungsfond und der Weltbank in Kontakt zu sein. Diesmal geht es nicht um die Weltbank als solche und um die technischen Fragen der Jahrestagung, sondern um die inhaltliche Arbeit und die Mission dieser Finanzinstitution ".

Autor: Armin Sandmann
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