Sicherheitsmaßnahmen in Tschechien
Sicherheitsmaßnahmen, die der Krisenstab der tschechischen Regierung nach dem Terrorschlag gegen die USA für die Tschechische Republik eingeleitet hatte, sollen auch in den kommenden Tagen aufrecht erhalten bleiben. Zu den Maßnahmen gehört die erhöhte Alarmbereitschaft der tschechischen Sicherheitskräfte und die Bereitschaft einiger Teile der Armee.
Über die Situation bei den tschechischen Streitkräften informierte den Tschechischen Rundfunk Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik:
"Die Bereitschaft besteht für die Kommandoebene, und in den Kasernen sind nur bestimmte Berufssoldaten aus bestimmten Einheiten. Berufssoldaten aus Einheiten, mit denen wir im Falle einer erhöhten Alarmbereitschaft rechnen, haben eine verkürzte Erreichbarkeitsspanne, das heißt, dass der Zeitrahmen zum Antritt in der Kaserne und somit zum Beginn der Erfüllung militärischer Aufgaben verkürzt ist".
Die tschechische Republik ist in der Lage die Bündnispflichten gegenüber der NATO zu erfüllen, sagte Vizepremier Vladimir Spidla. Jedwede Spekulation darüber, wie mögliche Forderungen der amerikanischen Seite aussehen könnten, sind nach Meinung Spidlas verfrüht:
"Die Tschechische Republik ist Teil des Allianzsystems, und Tschechien wird immer seine grundsätzlichen Verpflichtungen gegenüber der Allianz erfüllen. Es gibt aber kein Anzeichen dafür, dass wir uns in einer Situation befänden, wo irgendjemand einberufen werden müsste", erklärte Spidla.
Sollten die Vereinigten Staaten die tschechischen Streitkräfte um Hilfe bitten, so gehe es nach Ansicht von Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik vor allem um eine symbolische Beteiligung kleiner Einheiten im Bereich der Logistik und Versorgung.
Über die Alarmbereitschaft der Sicherheitskräfte und Streitkräfte hinaus gelten nach wie vor die Einschränkungen im Flugverkehr über dem Gebiet der Tschechischen Republik. Neben Charter- und Linienflüge bekommen im Einzelfall auch Maschinen für Rettungseinsätze Starterlaubnis. Auch der Schutz ausgewählter industrieller Objekte und beider tschechischer Atomkraftwerke Dukovany und Temelin, den der Krisenstab am Mittwoch beschlossen hatte, bleibt vorerst aufrecht erhalten.