Humanitäre Hilfe für die USA
Das tschechische Kabinett hat am Dienstag den USA humanitäre Hilfe angeboten. Wie darauf die tschechischen Bürger und Organisationen reagieren, erfahren Sie von Markéta Maurová.
Tschechische Bürger haben sich bereits während der Nacht mit Hilfsangeboten an den Krisenstab des tschechischen Außenministeriums gewandt. Das Ministerium bedankte sich am Mittwoch für diese Initiativen und würdigte die Hilfsbereitschaft der tschechischen Bürger. Außenminister Jan Kavan äußerte jedoch in diesem Zusammenhang auch eine Warnung:
"Wir antworten auf hunderte Telefonanrufe, in denen die Bürger erwarten, dass ihr Blut sofort in die USA transportiert wird, sowie auf Anträge der Hundeführer unserer Rettungsteams, die Opfer in den Schutthaufen suchen wollen. Ich möchte sie in diesem Zusammenhang warnen. Es gibt bisher keine Flugverbindung mit den USA, die Flughäfen sind geschlossen. Es gibt daher keine Möglichkeit die humanitäre Hilfe zu befördern. Wir müssen uns tatsächlich den Forderungen der Seite anpassen, der wir unsere Hilfe anbieten."
Dutzende von Telefonanrufen gab es auch in Blutspendestationen in ganz Tschechien. Der stellvertretende Direktor des Instituts für Blut und Blutspenden in Prag, Petr Turek, sagte dazu der Nachrichtenagentur CTK.
"Wir haben die Blutspendestationen in der ganzen Republik angesprochen und den aktuellen Stand der Vorräte festgestellt: sie haben Reserven für etwa zwei Wochen, d.h. dass wir sofort einige Tausend Dosen Blut - eine Dose ist etwa ein halber Liter - und eine ähnliche Menge an Blutplasma zur Verfügung stellen könnten."
Ihre Vorbereitung zu helfen, zeigte auch die tschechische humanitäre Organisation Adra. Sie ist ein Teil der internationalen Organisation, deren Sitz direkt in Washington ist und die ihre Zweigstellen in der ganzen Welt über den aktuellen Bedarf informiert. Jana Rakova von der Prager Abteilung sagte uns dazu:
"Wir haben von unseren Mitarbeitern erfahren, dass am Ort der Katastrophe derzeit etwa 50 Tausend Rettungsmitarbeiter wirken. Die tschechische Adra verfügt über Freiwillige, die gültige US-amerikanische Visa haben, über Sprachkenntnisse verfügen und Erfahrungen im Bereich der Koordinierung von Rettungsarbeiten haben. Wir sind bereit, auf konkreten Bedarf und Appell der US-amerikanischen und internationalen Adra zu reagieren."