Reaktionen auf den 1. Tagungstag von IWF und Weltbank
Über die Reaktionen am Morgen danach, wie sowohl die Demonstrationen als auch die Ausschreitungen am ersten Tagungstag bewertet wurden, darüber informiert Sie Lothar Martin.
"Sie übertreiben, mir gefällt das nicht."
"Das hat mit der Aktion, was IWF und Weltbank betrifft, nichts gemeinsam."
"Meine Meinung ist die, es ist notwendig Demonstrationen zu veranstalten. Das ist o.k. Aber anderen ihr Eigentum zu zerstören, damit bin ich nicht einverstanden."
"Das ist eine Schweinerei ersten Grades. Ich würde alle, die derart randalieren, so verprügeln, bis es nicht mehr geht."
Kaum Verständnis zeigten die Prager Bürger, die wir am Mittwoch Morgen auf dem Prager Wenzelsplatz antrafen, als das Ausmaß der bei den Ausschreitungen erfolgten Zerstörungen sichtbar wurde. Zertrümmerte Fensterscheiben und Auslagen, demoliertes Moliliar und den Gehwegen entrissene Pflastersteine prägten das traurige Bild. Warum sich die als friedlich deklarierte Anti-Globalisierungs-Demo erneut in dieser Zerstörungswut entlud, dazu sagte ein tschechischer IWF-und Weltbank-Gegner: "Diese Dinge, also die Zerstörung des Eigentums von bestimmten internationalen Gesellschaften, von bestimmten Symbolen, ist auf ihre Art erforderlich, denn die Medien berichten darüber ganz anders als über eine ruhige Demo, die als belanglose Information im Kleingedruckten erscheint und über die kaum jemand erfährt, warum sie überhaupt stattgefunden hat."
Eine Prager Hochschullehrerin wiederum befand, dass die Medien zu einseitig und nur negativ über den ersten Tagungstag berichtet hätten. Am Mittwoch wollten die Globalisierungsgegner zeigen, dass sie auch friedfertiger für ihre Ziele auftreten können. Über den Verlauf des zweiten Tagungstages berichten wir in unserer morgigen Sendung.