Festival Zwischen den Zäunen
In unserem abschließenden Beitrag blickt Jitka Mladkova auf eine Kulturveranstaltung vom vergangenen Wochenende zurück:
Afrikanische Trommeln, Hardrock, Blues, heiße lateinamerikanische Rhythmen und vieles mehr hat am vergangenen Wochenende das Prager Festival Mezi ploty - "Zwischen den Zäunen" begleitet. Das Festival ist mittlerweile zum Begriff geworden und nicht nur dank der Tatsache, dass es - und zwar am vergangenen Wochenende - bereits zum 10.Mal stattgefunden hat, traditionsgemäß an einem atypischen Ort - auf dem Gelände der Psychiatrischen Heilanstalt in Prag-Bohnice. Ebenso wie bereits im Vorjahr waren hier auch diesmal um die 16 Tausend Besucher - von den Teenies angefangen, über die etwas älteren, bis hin zu Familien mit Kindern und Hunden. Musikbands, Theaterensembles, Pantomime, Filmdokumente des Tschechischen Fernsehens und vieles mehr gehörten an beiden Tagen zum Programm. Und der Zweck dieses Treffens? Die meisten kommen wegen guter Unterhaltung, aber hier treffen sich auch zwei Welten: Patienten der Psychiatrischen Heilanstalt mit ihren 35 Pavillons und die - na, sagen wir - Gesunden. Irgendwie soll sich bei dieser Gelegenheit die eine der anderen bewusst werden, denn die Grenze zwischen diesen ist in der heutigen, sich zunehmend globalisierenden Welt oft recht fließend. Dass man sich hier gut amüsieren kann, haben mir ein paar junge Leute auf ihre typische Art und Weise - bestätigt, die ich danach fragte, warum sie gekommen sind:
"Na ja, ich weiß nicht, einfach weil mir die Musik gefällt".
"Ich bin gekommen, um eine gute Sache zu unterstützen und der Heilanstalt ein bisschen Geld zukommen zu lassen".
"Weil sich die Leute hier nicht so wahrnehmen, wer was ist, sondern so, wie sie wirklich sind."
Und warum ist eine Besucherin aus Vogtland gekommen?
Auf Einladung von Freunden gekommen. Es gefällt ihr gut, hat ein bisschen Musik gehört - von mehreren Gruppen, vom Theater nicht so viel, weil sie kein Tschechisch versteht.