Mobil ans Ziel
Ahoi und Start frei zu einer neuen Ausgabe unseres Verkehrsmagazins "Mobil ans Ziel" von Lothar Martin.
In unserer heutigen Sendung wollen wir uns mit einem für Verkehr, Mensch und Umwelt zahlenmäßig nicht unerheblichen Thema befassen. Und um Ihnen die Größenordnung, um die es dabei geht, zu verdeutlichen, beginnen wir mit einer Aussage von Robert Breuhahn, einem Vertreter der Geschäftsführung des deutschen Unternehmens Kombiverkehr:
Nun, das wollen wir hiermit tun. Denn allein die Tatsache, dass am 16. Juni dieses Jahres der halbmillionste LKW per Schiene auf der sog. Rollenden Landstraße, kurz: RoLa, zwischen dem nordböhmischen Lovosice und der sächsischen Landeshauptstadt Dresden transportiert wurde, ist es wert, über dieses alternative Transportsystem zu berichten. Und warum die Anzahl von 500.000 LKW´s, die sich - seit Beginn der RoLa im Herbst 1994 - nicht über die engen Straßen des Erzgebirges und des Böhmischen Mittelgebirges gequält haben, vor allem für die Einwohner der anliegenden Ortschaften nicht ohne Bedeutung ist, dazu erklärte der sächsische Minister für Wirtschaft und Arbeit Kajo Schommer während der feierlichen Würdigung dieses Jubiläums am 14. Juli auf dem Güterbahnhof Dresden-Friedrichstadt:
Weniger Schadstoffe, weniger Lärm und weniger Unfallgefahr - dies alles seien Vorteile, die die Rollende Landstraße gerade den Anwohnern der überlasteten Europastraße 55 und der angrenzenden Umwelt bietet, wusste Minister Schommer eine der positiven Seiten der RoLa hervor zu heben. Doch auch aus der Sicht der Fahrer und Spediteure wurde die RoLa angenommen, wie Kajo Schommer ergänzte:
Eine Aussage, die der Fahrer des halbmillionsten LKW´s, Vítezslav Korínek von der Speditionsfirma Franz Rosner aus Mladá Boleslav, zu bestätigen wusste: "Insgesamt ist es okaj. Es ist vorteilhafter mit der RoLa die Grenze zu passieren, denn die Wartezeit ist erheblich kürzer."
Vítezslav Korínek war überdies überzeugt davon, dass die Rollende Landstraße auch eine Zukunft habe. Doch weil die Autobahn zwischen Prag und Dresden zu Mitte dieses Jahrzehnts fertiggestellt sein soll, machen sich die Väter der RoLa, die tschechische und die sächsische Landesregierung, die mit erheblichen finanziellen Zuwendungen diese Form des kombinierten Verkehrs unterstützen, sowie die beiden Betreibergesellschaften, die tschechische Bohemiakombi und die deutsche Kombiverkehr, schon heute Gedanken darüber, in welcher Art und Weise die Rollende Landstraße auch mit Beginn des Autobahnverkehrs fortgesetzt werden kann. Dazu sagte Minister Schommer:
Eine Aussage, die der stellvertretende tschechische Verkehrsminister Pavel Stoulil wie folgt bestätigte: "Wir rechnen mit der Fortführung der RoLa auch nach Fertigstellung der Autobahn D 8 / A 17, doch ich bin einverstanden mit dem, was Minister Schommer sagte, dass dies in einer modifizierten Form erfolgen sollte."
Wie diese modifizierte Form aussehen sollte, darüber hat man in Sachsen bereits klare Vorstellungen. Minister Schommer erklärte dazu:
Auf unsere Frage, wie sich die tschechische Seite auf diese Form des kombinierten Güterverkehrs einstellen werde, antwortete der stellvertretende Verkehrsminister Pavel Stoulil: "Auf diesen Verkehr bereiten wir uns selbstverständlich auch vor, denn, wie Sie sicher wissen, modernisieren wir gerade den I. Eisenbahnkorridor. Und dessen technische Parameter werden den europäischen Normen entsprechen, das heißt, er wird den Transport von Containern in der erforderlichen Größenordnung ermöglichen."
Man hat erkannt, dass dem unbegleiteten Containersystem die Zukunft gehört. Warum dieses System gegenüber der Rollenden Landstraße das modernere ist, dazu äußerte der Direktor des tschechischen Transportunternehmens Bohemiakombi Vladimír Fiser: "Das Vorhaben wird es sicher sein, in Zukunft mehr den unbegleiteten, kombinierten Verkehr zu unterstützen. Denn der begleitete Transport, was die RoLa fraglos ist, ist gleichbedeutend mit dem überflüssigen Transport der Zugmaschinen, während dies beim unbegleiteten kombinierten Verkehr entfällt, so dass dieses System wesentlich effektiver ist."
Aus diesem Grund hat man in Sachsen bereits in diesem Jahr damit begonnen, das moderne Containersystem im Freistaat zu installieren. Robert Breuhahn vom Unternehmen Kombiverkehr belegte dies wie folgt:
Allerdings, so stellte der sächsische Minister für Wirtschaft und Arbeit Kajo Schommer abschließend fest, wird man das anspruchsvolle Vorhaben nur dann realisieren können, wenn alle am Schienengüterverkehr Beteiligten auch weiterhin an einem Strang ziehen. Deshalb rief er auf:
Gehen wir davon aus, dass diese Entscheidung zugunsten des unbegleiteten Containertsystems ausfallen wird. Die Menschen zwischen Prag und Leipzig würden es begrüßen. Und die Umwelt zwischen Moldau und Pleiße sowieso.