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Tschechien stellt USA eine C-Waffen-Sondereinheit zur Verfügung
Für den Kampf gegen den internationalen Terrorismus will die Tschechische Republik eine auf chemische Waffen spezialisierte Armee-Einheit zur Verfügung stellen. Das meldete die Nachrichtenagentur CTK am Donnerstagnachmittag. Einem entsprechenden Antrag des amerikanischen Botschafters in Prag, Craig Stapleton, habe der tschechische Ministerpräsident Milos Zeman bereits zugestimmt. Die Elite-Einheit, die sich bereits während des Golfkrieges an internationalen Einsätzen beteiligte, hatte der tschechische Premier den Amerikanern bereits vor einiger Zeit angeboten. Generalstabschef Jiri Sedivy zufolge werde die Einheit auch "biologische Kapazitäten" umfassen. Was damit genau gemeint sei, wollte Sedivy hingegen nicht erklären. Vertreter des Verteidigungsressorts lehnten es am Donnerstag ebenfalls ab, sich über den Einsatzort des Bataillons zu äußern. Jaroslav Tvrdik äußerte lediglich, er wolle nicht sagen, dass man in die schwierigsten Gebiete gehe, aber bei jeder Gefahr drohe ein Risiko. Genauere Informationen über den Einsatz der Einheit seien geheim. Die Armee-Einheit soll für einen Zeitraum von mehr als 60 Tagen eingesetzt werden. Sobald die Regierung Einzelheiten zu dem Einsatz weiß, wird das Parlament darüber entscheiden.
Irak bestreitet Treffen zwischen mutmaßlichem Flugzeugattentäter und irakischem Diplomaten
In Zusammenhang mit den Terroranschlägen auf die Vereinigten Staaten vom 11. September hat der Irak hat am Donnerstag die Aussage von Innenminister Stanislav Gross bestritten, nach der sich ein irakischer Diplomat und Geheimagent in Prag mit dem mutmaßlichen Flugzeugattentäter Muhammed Atta getroffen hat. Darüber informierte am Donnerstag die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) unter Berufung auf ein Kommunique des irakischen Außenministeriums. Gross hatte vergangene Woche gesagt, dass Atta sich mit dem ehemaligen Konsul und zweiten Generalsekretär der irakischen Botschaft in Prag, Ahmad Anim getroffen habe, den der Minister als hohen Vertreter des irakischen Nachrichtendienstes bezeichnete. In dem Kommunique wird Gross laut associated press von dem irakischen Außenministerium bezichtigt, falsche Nachrichten zu verbreiten, mit dem Ziel, den Westen gegen die Araber und Muslime aufzurütteln.
Schulgewerkschaften rufen Streikbereitschaft aus
Schulminister Eduard Zeman sieht bislang keinen Grund für die Streikbereitschaft, die der Böhmisch-mährische Gewerkschaftsbund der im Schulwesen Beschäftigten am Donnerstag ausgerufen hat. Die Gewerkschaften hatten damit gegen die Absicht der Regierung protestiert, die angekündigte Lohnerhöhung für Beamte im Staatsdienst von Januar 2002 auf Mai desselben Jahres zu verschieben. Dies sagte der Vorsitzende des Gewerkschaftsbundes, Jaroslav Rössler am Donnerstag. Der Schulminister kommentierte den Schritt des Gewerkschaftsbundes mit den Worten: "Für mich zählt, dass wir die Vereinbarung einhalten und kommende Woche mit den Gewerkschaften Verhandlungen darüber aufnehmen, wie, wann und in welchem Umfang wir die Lohnerhöhung finanzieren werden".
Deutsche Unternehmen sollen tschechische Pfarreien entschädigen
Deutsche Unternehmen sollen tschechische Pfarreien für im Zweiten Weltkrieg geraubte Kirchenglocken, Orgelpfeifen und andere Metallgegenstände entschädigen. Das sagte ein Sprecher der katholischen Kirche in Tschechien am Donnerstag der Nachrichtenagentur CTK. Danach hätten die deutschen Besatzungstruppen allein in der mährischen Diözese Ostrava-Opava mehrere hundert Kirchenglocken als Rohstoff für die Rüstungsindustrie beschlagnahmt. Über Umfang und Höhe der Entschädigungen soll Anfang kommenden Jahres in Genf verhandelt werden.
CT und Mlada fronta dnes mit internationalem Preis ausgezeichnet
Das Erste öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen (CT) ist am Mittwoch in Bonn für seine Hauptnachrichtensendung "Udalosti" mit dem ersten Preis in der Kategorie nationale Berichterstattung ausgezeichnet worden. Der Preis wurde von dem Internationalen Institut für Medienanalysen verliehen. In der Kategorie der Printmedien erhielt die Tageszeitung Mlada fronta dnes eine Auszeichnung.
Präsident Havel weiterhin im Krankenhaus
Der tschechische Präsident Vaclav Havel (65) bleibt vorläufig im Militärkrankenhaus im Prager Stadtteil Stresovice. Sein Gesundheitszustand habe sich seit Anfang vergangener Woche nicht geändert, teilt heute der Sprecher der Präsidentenkanzlei, Martin Krafl, der Nachrichtenagentur CTK mit. Der Präsident fühle sich gut und sei ohne Temperatur. Er arbeite im Krankenhaus und kommuniziere telefonisch mit den Mitarbeitern seiner Kanzlei. Am Freitag werde Havel erneut untersucht, und danach entschieden die Ärzte über seine mögliche Entlassung aus dem Krankenhaus und die weitere Behandlung, so Krafl.
Temelin wegen Defekts für drei Wochen abgeschaltet
Das südböhmische Kernkraftwerk Temelin ist wegen einer undichten Pumpe für etwa drei Wochen abgeschaltet worden. Seit Beginn des Testbetriebs vor rund einem Jahr musste die Anlage bereits mehrfach wegen technischer Mängel herunter gefahren werden. Der Defekt befinde sich im nichtnuklearen Sekundärkreislauf des zuletzt auf etwa 75 Prozent Leistung laufenden ersten Blocks, sagte der Sprecher des Atomkraftwerks, Milan Nebesar, am Donnerstag. Der Zeitplan bis zur kommerziellen Inbetriebnahme sei nicht gefährdet.
Tschechoslowakischer Soldaten in Frankreich gedacht
Die Stellvertreterin des tschechischen Veteidigungsministers, Jaroslava Pribylova hat heute - an Allerheiligen - gemeinsam mit Vertretern regionaler Organisationen sowie der tschechischen und slowakischen Botschaft in Paris dem Andenken der tschechischen und slowakischen Soldaten gedacht, die während der beiden Weltkriege auf französischem Territorium gefallen sind. Der traditionelle Gedenkakt fand am Denkmal der gefallenen tschechoslowakischen Soldaten auf dem Friedhof Pere Lachaise statt. Tschechische und slowakische Soldaten sind nach Angaben des Vorsitzenden der Gemeinschaft der tschechoslowakischen Freiwilligen in Frankreich, Josef Fiser, auf insgesamt 32 Friedhöfen in ganz Frankreich bestattet.