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Spidla sieht keine Verbindung zwischen Mordkomplott an Prager Journalistin und Ex-Außenminister Kavan

Premier Vladimir Spidla ist überzeugt davon, dass keinerlei Verbindung zwischen Ex-Außenminister Jan Kavan und dem Mordkomplott an der Prager Journalistin Sabine Slonkova besteht. Dies sagte Spidla am Samstag vor Journalisten. Dennoch will sich der Regierungschef am Sonntag mit Kavan treffen, um über den Fall Slonkova zu sprechen. Von Kavan möchte er dessen Meinung zu der gesamten Affäre hören, da die Informationen in den Medien hierzu seiner Meinung nach widersprüchlich und wenig verlässlich seien. Des versuchten Mordes an der Journalistin werden vier Leute beschuldigt, darunter ein ehemals enger Mitarbeiter Kavans im Außenministerium. Am Freitag hatte das Gericht in Ceské Budejovice/Budweis die Untersuchungshaft für die vier Verdächtigen verlängert und damit einen Antrag der Verteidiger auf Freilassung zurückgewiesen. Ex-Außenminister Kavan war durch die Affäre unter Druck geraten und u.a. von Präsident Vaclav Havel "zum Nachdenken" darüber aufgefordert worden, ob er sein Amt als Vorsitzender der UNO-Vollversammlung im September wirklich antreten sollte. Kavan sagte am Samstag der Internetzeitschrift Flashnews, er habe vorher von seinem Kanzleichef Srba nichts Beunruhigendes gewusst.

Spidla: Sozialdemokraten sollten ihren eigenen Präsidentschaftskandidaten aufstellen

Bis etwa Mitte September will die tschechische Sozialdemokratische Partei (CSSD) ihre Taktik für die Wahl des nächsten Präsidenten ausgearbeitet haben. Der Regierungschef und CSSD-Vorsitzende Vladimir Spidla ist jedoch bereits jetzt überzeugt davon, dass die Sozialdemokraten einen eigenen Kandidaten aufstellen sollten. Es wäre unangemessen, wenn eine Partei mit einer solchen Stellung innerhalb des tschechischen politischen Systems nicht ihren Kandidaten aufstellen würde, sagte Spidla am Samstag vor Journalisten. Wer sein Favorit für das Amt des höchsten staatlichen Repräsentanten sei, wollte der Premier nicht verraten. Der Nachfolger von Präsident Vaclav Havel, der diese Funktion nach zweifacher Amtszeit nicht wiederbekleiden kann, wird Anfang nächsten Jahres gewählt.

Präsident Havel fliegt nach Portugal in Urlaub

Präsident Vaclav Havel ist am Samstagmittag nach Portugal in den Urlaub geflogen. Einen Genesungsaufenthalt am Meer hatten ihm die Ärzte empfohlen, nachdem Havel kürzlich an Bronchitis erkrankt war. Den Urlaub verbringt der Präsident in seiner Villa gemeinsam mit seiner Frau und in ärztlicher Begleitung. Ursprünglich hatte Havel schon früher nach Portugal fahren sollen, wegen seines verschlechterten Gesundheitszustandes musste er seine Pläne jedoch ändern. In Portugal wird Havel voraussichtlich einige Wochen bleiben und spätestens am 22. August zurückkehren. An diesem Tag findet in Tschechien ein Treffen der Präsidenten der vier Visegradstaaten Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei statt.

Roma aus Ostrava auf dem Weg nach Großbritannien an tschechisch-deutscher Grenze zurückgeschickt

Den 34 Roma-Angehörigen, die am Freitag aus dem mährischen Ostrava/Ostrau mit dem Bus in Richtung Großbritannien abgereist waren, um dort um Asyl zu bitten, ist am Freitagabend an der tschechisch-deutschen Grenze von der deutschen Grenzpolizei die Einreise nach Deutschland verwehrt worden. Grund dafür war in den meisten Fällen, dass die Roma nicht genügend Geld bei sich hatten und keine Versicherung vorweisen konnten, erklärte ein Polizeisprecher. Die deutsche Grenzpolizei betrachtet den Vorfall nicht als außergewöhnlich und zeigte sich von dem übermäßigen Interesse der Journalisten überrascht. Einer Roma-Familie hingegen ist einem Roma-Sozialarbeiter aus Ostrava zufolge die Einreise nach Deutschland gestattet worden Als Grund für ihre Abreise in Richtung Großbritannien hatten die Roma Arbeitslosigkeit, Diskriminierung und mangelnde Sicherheit in der Tschechischen Republik angeführt.

Tschechisch-deutscher Verband der Kunsthistoriker gegründet

Den ersten tschechisch-deutschen Verband der Kunsthistoriker haben am Freitag im westböhmischen Cheb/Eger im Rahmen des Festivals Mitte Europa Kunsthistoriker aus Tschechischen und Deutschland gegründet. Er trägt bislang den Arbeitstitel "Gesellschaft für deutsche und tschechische Kunst und Kunstgeschichte". Seine erste Aufgabe wird es sein, die deutsche Kunst in Böhmen und Mähren in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zu erforschen. Dieses Thema sei aus ideologischen Gründen jahrelang vernachlässigt worden, sagte am Samstag die Direktorin der Graphik-Sammlungen der Prager Nationalgalerie der Nachrichtenagentur CTK. Weiter plant der neue Verein eine Werkschau in Deutschland lebender tschechischer Künstler.

Interesse tschechischer Studenten an Studium in Deutschland wächst

Das Interesse junger Tschechen an einem Studium in Deutschland wächst beständig. Innerhalb der letzten drei Jahre habe sich die Zahl der tschechischen Studenten, die eine zeitlang an deutschen Universitäten studieren, fast verdoppelt, sagte die Pressereferentin der Deutschen Botschaft in Prag, Petra Dachtler. Während 1999 noch 757 Tschechen ein Studentenvisum erhalten hatten, waren es zwei Jahre später bereits knapp 1342, so Dachtler gegenüber der Nachrichtenagentur CTK.