Prager Metro bis 30. März 2003 wieder vollständig in Betrieb
Bis auf 6 Mrd. Kronen - umgerechnet ca. 200 Mio. Euro - werden die Schäden geschätzt, die durch die Flutkatastrophe in der Prager Metro verursacht wurden. Die Prager Metro ist auch weiterhin nur teilweise im Betrieb, mit der Erneuerung des normalen Betriebs der öffentlichen Verkehrsmittel wird in Prag am 30. März des nächsten Jahres gerechnet. Martina Schneibergova fasst zusammen.
Die in der Prager Metro entstandenen Hochwasserschäden stellen die höchsten unter den am Eigentum der Hauptstadt Prag entstandenen Schäden dar. Die vom Hochwasser überfluteten Stationen der Prager Metro werden etappenweise wieder geöffnet. Zdenek Kovarik vom Prager Magistrat dazu:
"Als letzte werden die Stationen Krizikova und Invalidovna auf der Linie B der Metro wieder in Betrieb genommen, und zwar bis zum 30. März des nächsten Jahres. Die Linie A soll bis zum 21. Dezember dieses Jahres in Betrieb gehen, wobei aber die an der Moldau liegenden Stationen Staromestska und Malostranska erst im Januar 2003 geöffnet werden sollen."
Zu einer bedeutenden Verbesserung des U-Bahnverkehrs kommt es schon nächste Woche, wenn am 12. Oktober die Station Hauptbahnhof geöffnet wird. Eine Woche später wird die - auch durch den nahegelegenen Busbahnhof wichtige - Station Florenc wieder benutzbar sein. Die ganze Linie C der Metro wird am 18. November - also noch vor dem NATO-Gipfel in Betrieb gehen. Auf der Linie B, die von der Flutkatastrophe am stärksten betroffen war, werden am 9. Dezember die Stationen Andel und Karlsplatz geöffnet.
Der Rat der Hauptstadt Prag hat der Sonderkommission, die die Ursachen der Überflutung der Metro untersucht, 4 Mio. Kronen (umgerechnet ca. 134 000 Euro) für die Ausarbeitung neuer Analysen zur Verfügung gestellt. Die neuen Analysen sollen vor allem die Statik der Metro, die einzelnen Bestandteile des Sicherheitssystems vor und nach der Flutkatastrophe sowie die Druckbeständigkeit des Baumaterials in der U-Bahn betreffen.
Bei der Überschwemmung der Prager Metro wurden insgesamt 17 Stationen überflutet oder beschädigt. Das Hochwasser überflutete nicht nur Stationen in der Nähe der Moldau, sondern drang durch die Tunnels auch in weit entfernte Stationen ein. In diesem Zusammenhang waren Spekulationen aufgetaucht, dass die Stadt den Betrieb der Metro bis zum letzten Moment aufrechterhielt und dass die Drucktüren nicht rechtzeitig geschlossen wurden.