Sicherheitsmaßnahmen beim NATO-Gipfel

Foto: CTK

In knapp einem Monat findet in Prag das NATO-Gipfeltreffen statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, so auch bei der Polizei und im Bereich der Sicherheit insgesamt. Der Innenminister Stanislav Gross kündigte an, dass falls bei den Sicherheitsmaßnahmen etwas schief gehen sollte, er von seinem Amt zurücktreten wird. Dagmar Keberlova berichtet.

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Was im Ausland als quasi selbstverständlich verstanden wird, ist in Tschechien etwas Besonderes. Der tschechische Innenminister Stanislav Gross versprach am Dienstag vor Journalisten seinen Rücktritt, wenn die Sicherheit bei dem kommenden NATO-Gipfel in November in Prag nicht ausreichend gesichert wird. Gross fügte hinzu, dass er dasselbe von seinen Mitarbeitern verlangen wird. Dem Polizeipräsidenten Jiri Kolar zufolge drohen im Laufe des Gipfels vor allem Straßenunruhen. Die Polizei schätzt, dass in Prag zwischen 10.000 und 12.000 Demonstranten erwartet werden. In den Prager Straßen werden sie von ebenso viele Polizisten erwartet. Diese werden sich nicht nur auf die passive Wahrung der Positionen- wie bei der Sitzung des Internationalen Währungsfonds vor zwei Jahren - beschränken, sagte Innenminister Gross:

"Es ist gut, dies im Voraus zu sagen, auch wenn ich mir bewusst bin, dass ich dafür einer massiven Kritik ausgesetzt werde. Ich bin mir sicher, dass die Polizei der Tschechischen Republik weiß, wann sie einzugreifen hat und nicht mehr Zwangsmassnahmen anwendet, als wirklich notwendig."

Der Innenminister führte des weiteren die größten Gefahren aus, die im Laufe des NATO-Gipfels entstehen könnten:

"Das erste Risiko sind Straßenunruhen, die von verschiedenen Antiglobalisierungsorganisationen ausgelöst werden. Ein weiteres ist mit Terrorismus verbunden, weil der NATO-Gipfel für einen Terrorangriff als Magnet dienen könnte, wobei ich betonen möchte, dass wir derzeit keine konkreten Hinweise haben, dass es zu einem terroristischen Angriff kommen sollte. Und das dritte Sicherheitsrisiko ist die Tätigkeit der ausländischen Sicherheitsdienste."

Die Polizei hat die Einwohner und Besucher Prags aufgefordert, zur Zeit der Austragung des NATO-Gipfels in Prag den Verkehr einzuschränken. Vor zwei Jahren versuchte die Polizei, den Verkehr mit der U-Bahn zu entlasten, was dieses Jahr aufgrund der Beschädigungen der U-Bahn nach der Hochwasserkatastrophe nicht möglich ist.