Cesky Krumlov - Treffpunkt tschechischer und deutscher Kriminalbeamter

Nun, wie eingangs angekündigt, ein Telefonbericht von Martina Schneibergova aus dem südböhmischen Cesky Krumlov / Krumau, wo sich dieser Tage tschechische und deutsche Kriminalbeamte ein Stelldichein geben. Worum geht es also bei diesem Treffen?

"Es handelt sich eigentlich um eine Tagung des Vorstandes des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, die zum ersten Mal im Ausland stattfindet, und dies im Hinblick auf die geplante Erweiterung der Europäischen Union. An der Tagung nehmen auch Vertreter des Gewerkschaftsbundes tschechischer Polizisten teil - der einzigen Gewerkschaftsorganisation dieser Branche hierzulande im Unterschied zu Deutschland, wo es mehrere gibt. Das Thema war hier also der Austausch von Erfahrungen mit tschechischen Kollegen. Wie u.a. gesagt wurde, seien deutsche Kriminalbeamte gekommen, um ihre tschechischen Kollegen zu unterstützen, denn es gibt große Unterschiede in der rechtlichen Stellung der Polizisten in beiden Ländern, z.B. auch was die Prozentzahl der Polizisten anbelangt, die Mitglieder der Gewerkschaft sind. In Deutschland sind das fast 80 Prozent, in Tschechien hingegen knappe 10 Prozent. Von tschechischer Seite wurde diesbezüglich erwähnt, dass Polizisten hierzulande oft Angst haben Mitglieder der Gewerkschaft zu werden, weil dies in einigen Landkreisen nicht gern gesehen werde"

"Doch nicht nur von der rechtlichen Stellung der Polizisten war in Cesky Krumlov die Rede, sondern auch von konkreten Problemen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Welche sind das?"

"Es wurde festgestellt, dass die grenzüberschreitende tschechisch-deutsche Zusammenarbeit in diesem Bereich seit Jahren ganz gut läuft. Leider - so der Tenor - haben die grenznahen Regionen jenseits und diesseits der gemeinsamen Grenze zunehmend unter Problemen zu leiden, wie etwa Menschenhandel, Rauschgiftschmuggel, illegale Ausfuhr von Kunstwerken usw. Dabei gilt Tschechien in vielen Fällen nur als Transitland."