Tschechien schneidet in jüngster UNICEF-Schulstudie überraschend gut ab
Hinsichtlich seiner relativen Effektivität rangiert das tschechische Bildungssystem weit vor dem anderer OECD-Länder, inklusive Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Dies jedenfalls besagt eine neue UNICEF-Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Einzelheiten dazu von Silja Schultheis.
Die jüngste Studie ist laut der UNICEF die erste Untersuchung dieser Art, die die Effektivität der Bildungssysteme in 24 OECD-Ländern vergleicht. Es geht darin nicht um den üblichen quantitativen Vergleich, über wie viele Kenntnisse Schüler einer Altersgruppe in unterschiedlichen Ländern verfügen. Vielmehr steht im Zentrum der UNICEF-Studie die Frage, wie effektiv das jeweilige Bildungssystem ist und wieweit in den jeweiligen Ländern zugelassen wird, dass ein Kind hinter den besseren Schülern zurückfällt. Verbunden damit auch die Frage, inwieweit die Schulbildung der Kinder vom materiellen Wohlstand der Eltern abhängt.
Laut der Studie hat ein Kind in Finnland, Kanada, Südkorea oder der Tschechischen Republik eine bessere Chance auf eine gute Schulerziehung als ein Kind aus Dänemark, Deutschland, Griechenland, Ungarn oder den USA.
Dass die Tschechische Republik an 10. Stelle und damit besser als die meisten westeuropäischen Länder - weit vor Deutschland, Frankreich, Belgien, der Schweiz und weiteren Ländern abschneidet, bezeichnen die Autoren der Studie als eines der - so heißt es in der im Internet abrufbaren englischen Version wörtlich - "highlights". Im tschechischen Schulministerium, wo Radio Prag nach den Gründen für dieses überraschende Ergebnis bat, war man über das Erscheinen der Studie am Mittwoch noch nicht informiert.