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Tvrdík: Tschechische Soldaten bleiben wegen Saddam Hussein in Kuwait

Die tschechischen Soldaten bleiben wegen Saddam Hussein im Persischen Golf und werden nicht abgezogen. Falls nämlich die USA und ihre Verbündeten beginnen würden, ihre Streitkräfte abzuziehen, könnte der irakische Präsident glauben, die Resolution des UN-Sicherheitsrates nicht erfüllen zu müssen. Dies erklärte der tschechische Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdík am Dienstag in Prag vor Journalisten, nachdem er tags zuvor den Befehl erteilt hatte, dass die seit dem Frühjahr in Kuwait stationierte 251 Mann starken ABC-Waffen-Abwehreinheit aus Liberec/Reichenberg vor Ort bleibt und frühestens im April 2003 abgezogen wird. Tschechiens Außenminister Cyril Svoboda schloss nicht aus, dass die Truppe im Falle eines Militärschlags gegen den Irak noch durch eine andere Spezialeinheit verstärkt werden könnte. Zuvor hatte die Prager Regierung erwogen, 200 der Elitesoldaten mangels ausreichender finanzieller Mittel kurz nach Jahresende zurückkehren zu lassen. Auf Wunsch der USA habe das sozialliberale Kabinett diese Entscheidung jedoch korrigiert, hieß es.

Prager Abgeordnetenhaus billigt Regierungsentwurf zum Staatshaushalt 2003

Mit einem Rekorddefizit von 111,3 Milliarden Kronen (ca. 3,6 Milliarden Euro) verabschiedete das tschechische Abgeordnetenhaus am Dienstag den Regierungsentwurf über den Staatshaushalt des nächsten Jahres. Das bewilligte Defizit entspricht einem Anteil von 4,6 Prozent des Bruttoinlandproduktes, welches für das kommende Jahr prognostiziert wurde. Das Gesetz muss noch vom Präsidenten der Tschechischen Republik unterzeichnet werden.

Krizenecký offiziell als zweiter Präsidentschaftskandidat nominiert

Der frühere Militärstaatsanwalt Miroslav Krízenecký ist der zweite offizielle Kandidat auf das tschechische Präsidentenamt. Der Vorschlag für seine Kandidatur wurde der Wahlkommission des Parlaments am Dienstag von der Abgeordnetenfraktion der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM) vorgelegt. Als erster offizieller Kandidat stand bisher der Abgeordnete und früherer Regierungs- wie ODS-Chef Václav Klaus fest. Als weitere Kandidaten gelten der amtierende Senatsvorsitzende Petr Pithart, der sowohl von den Abgeordneten der Christdemokraten als auch der Liberalen die volle Unterstützung hat, und der frühere Justizminister Jaroslav Bures, der als Kandidat der Sozialdemokraten ins Rennen gehen soll. Die Wahl des Nachfolgers von Václav Havel ist für den 15. Januar 2003 terminiert.

Tschechien und Deutschland dankten dem Ausland für die Hochwasserhilfe

Die Tschechische Republik und die Bundesrepublik Deutschland haben am Montagabend gemeinsam die ihnen von anderen Ländern gewährte Hilfe während der katastrophalen Überschwemmungen im August gewürdigt. Bei einem Konzert in der Französischen Kirche von Berlin bedankten sich ihre Repräsentanten bei den Vertretern von 29 Staaten für die humanitäre, materielle und finanzielle Hilfe. Das Konzert wurde vom deutschen Bundesaußenministerium in Zusammenarbeit mit der tschechischen Botschaft in Deutschland und dem Tschechischen Zentrum in Berlin veranstaltet.

Österreichische Botschaft Prag initiierte Spendensammlung für Flutopfer

Die Spendensammlung der österreichischen Botschaft in Prag zur Hilfe für vom Hochwasser im August heimgesuchte tschechische Bürger und Organisationen hat über vier Millionen Kronen (ca. 130.000 Euro) eingebracht. Der größte Teil dieser Spenden geht an die mittelböhmische Gemeinde Horín, wo die Flut Schäden von nahezu einer halben Milliarde Kronen verursacht und nicht weniger als 65 Häuser arg beschädigt hat. Die Botschaft hat bei ihrer Spendenaktion insbesondere die in Tschechien unternehmerisch tätigen österreichischen Gesellschaften angesprochen, teilte der österreichische Botschafter Klas Daublebsky am Dienstag vor Journalisten mit.

"Pravo": EU-Erweiterung darf keine Vernunftehe sein

Zur Erweiterung der Europäischen Union schreibt die linksliberale tschechische Tageszeitung "Pravo" am Dienstag: "Ist die Aufnahme neuer Mitglieder in die EU wirklich nur eine Vernunftehe? Hoffentlich nicht, denn solche Partnerschaften pflegen nicht lange zu halten. Europa erwächst heute neu aus den europäischen Idealen, ohne Feudalismus und Fanatismus. Die schwierige Geschichte des Kontinents zwingt uns zu Begeisterung ohne Überschwang. Aber sie ist keine Aufforderung zu einer Vernunftehe, sondern zu einer Liebeshochzeit - in der jeder das Beste gibt, was er hat."

Zweiter Reaktorblock im AKW Temelín erneut in Betrieb genommen

Der zweite Reaktorblock des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelín ist wieder in Betrieb. Nach einer rund zweimonatigen Pause, in der der Rotor des Turbogenerators gewechselt und ausgewuchtet wurde, ist die Anlage am Montagabend von den Kernkrafttechnikern des Werkes erneut gestartet worden. "Wir werden nun die Leistung bis auf 55 Prozent hochfahren und dabei mit den vorgeschriebenen Tests fortfahren," gab AKW-Sprecher Milan Nebesár am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK bekannt. In der 55-Prozent-Leistungsebene müssen noch rund 300 Tests absolviert werden, bevor der Reaktor im Frühjahr 2003 seinen Probelauf ausführen soll.

Tschechische Krone fällt auf schwächsten Wechselkurs zum Euro seit August

Die tschechische Währung setzte am Dienstag ihre derzeitige Talfahrt fort und wurde zu Geschäftsschluss mit einem Kurs von 31,3 Kronen für einen Euro registriert. Der zwischenzeitlich gehandelte Kurswert von 31,38 Kronen für einen Euro war zudem das schwächste Wechselkursverhältnis seit dem Hochwasser vom August. Gegenüber dem Dollar schloss die tschechische Währung den Handelstag mit einem Wechselkurs 30,42 Kronen für einen Dollar ab.

Umgekippter Tanklastzug blockiert für Stunden tschechische Autobahn D1

Ein Massenunfall auf der tschechischen Autobahn D1 hat am Dienstag den Verkehr in Richtung von Prag nach Brno/Brünn im Abschnitt vom 91. bis 98. Kilometer für über neun Stunden lahmgelegt. Auslöser des Unfalls war ein bei Kilometer 97 umgekippter Tanklastzug, dem die Kollision von weiteren sieben Lastzügen und eines LKW folgte. Ein Verletzter musste in ein nahe gelegnes Krankenhaus eingeliefert werden. Dank des Einsatzes der Feuerwehreinheiten aus Pelhrimov, Humpolec und Jihlava/Iglau konnte das Autobahnteilstück gegen 14 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Unfallursache war vermutlich überhöhte Geschwindigkeit auf eisglatter Fahrbahn.

Drei Tschechen am Großglockner in Bergnot - zwei gerettet

Drei tschechische Bergsteiger sind am Montagabend am höchsten österreichischen Berg Großglockner in Not geraten. Zwei von ihnen konnten am Dienstagvormittag beinahe unverletzt gerettet werden. Der dritte Mann, ein 27-jähriger Student, wird nach wie vor vermisst. Seine Überlebenschancen gelten nach Angaben der Bergrettung als gering. Bei einem Lawinenabgang wurden zwei der Alpinisten mitgerissen. Während sich einer aus den Schnee- und Eismassen befreien konnte, wurde der andere offensichtlich verschüttet. Das Unglück ereignete sich in rund 3000 Metern Höhe.

Gütekontrolle: Nur sieben von 45 Perl- und Schaumweinen erfüllten Norm

Nur sieben Proben von 45 Perl- und Schaumweinen haben bei Kontrollen der Tschechischen Landwirtschafts- und Nahrungsmittel-Inspektion auf den tschechischen Weihnachtsmärkten die vorgegebenen Vorschriften erfüllt. Alle anderen getesteten Sektsorten entsprachen nicht den Qualitätsanforderungen, waren oft falsch gekennzeichnet und in zwei Fällen sogar gesundheitsschädigend. Das gab die Sprecherin der Inspektion, Daniela Kolejková, am Dienstag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt.