Tschechische Anti-ABC-Waffen-Einheit gerüstet für möglichen Ernstfall
Die drohende militärische Auseinandersetzung der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten mit dem Irak lässt auch die Frage eines möglichen Einsatzes von Massenvernichtungsmitteln immer lauter werden. In solch einem Falle sollen die tschechischen Anti-ABC-Waffen-Spezialisten helfen, die von diesen Stoffen ausgehende Gefahr zu bannen. Weshalb die Spezialisten aus Liberec/Reichenberg dazu in der Lage wären, darüber informiert Sie Lothar Martin.
Zur Abwendung der Gefahren, die von bakteriologischen und chemischen Kampfstoffen ausgehen, hat man an der Medizinischen Militärakademie im ostböhmischen Hradec Králové/Königgrätz ein umfangreiches Programm mit entsprechenden Gegenstoffen entwickelt. Darunter sind auch zwei Typen von Medikamenten gegen die aktuellsten Präparate aus der Gruppe der Giftkampfstoffe, der so genannten nervparalysierenden Stoffe wie dem Sarin, das die Terroristen seinerzeit bei ihrem Anschlag auf die Tokioter Metro verwendet haben. Eines dieser Medikamente hat der Leiter des wissenschaftlichen Teams der Akademie, Doz. Jirí Bajgar, in einem Telefonat für Radio Prag wie folgt beschrieben:
"Es heißt Panpal. Wenn der Mensch dieses Panpal zu sich nimmt, dann ist er acht Stunden resistent gegen die Wirkung von Giftkampfstoffen. Panpal ist ein tschechisches Spezialprodukt. Die US Army verfügt zwar über ähnliche Präparate, aber die jeweilige Tablette enthält immer nur einen Abwehrstoff. In unserem Präparat sind dagegen gleich drei Stoffe enthalten und die prophylaktische Wirkung, also der Schutz vor dem Giftstoff ist weitaus besser."
Mit diesen und anderen Medikamenten sind die tschechischen Soldaten entsprechend gut ausgerüstet. Sollte es jedoch zum Ernstfall kommen, dann sollen die in Tschechien entwickelten Präparate auch den verbündeten Armeen und im gewissen Maße auch der unschuldigen Zivilbevölkerung helfen, die Wirkung von Giftgasangriffen möglichst unbeschadet zu überstehen.