Vollständige Inbetriebnahme von Feldlazarett im Irak verzögert sich

Tschechisches Feldlazarett (Foto: CTK)

Gleich nach Beendigung des Irak-Krieges wollte sich auch Tschechien entsprechend seiner Möglichkeiten aktiv in die humanitäre Hilfe für die wegen der fast völlig zusammengebrochenen Infrastruktur leidenden Iraker einbringen. Doch diese Hilfe ist ins Stocken geraten, weil ihr Kernstück - das 7. Feldlazarett der Tschechischen Armee - infolge von Transportproblemen noch nicht vollständig in Betrieb genommen werden konnte. Und so fand Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdík, der den Betrieb des gesamten Krankenhauskomplexes am Dienstag eigentlich feierlich eröffnen wollte, stattdessen nur einen provisorischen Verbandsplatz im südirakischen Basra vor. Mehr zu den Hintergründen für diese Verzögerung nun von Lothar Martin.

Tschechisches Feldlazarett  (Foto: CTK)
Die Ärzte des siebten tschechischen Feldlazaretts, die den Bewohnern der südirakischen Stadt Basra helfen, müssen vorläufig unter provisorischen Bedingungen arbeiten. Sie behandeln jeden Tag Dutzende von Irakern. Der normale Betrieb des Krankenhauses wird durch den Transport des notwendigen Materials gebremst. Denn die ursprünglich über eine russisch-ukrainische Gesellschaft bezogenen und zum Transport eingesetzten russischen Ruslan-Flugzeuge sind seit vergangenen Montag durch amerikanische Galaxy-Maschinen ersetzt worden. Mit dem Vorteil, dass Tschechien Transportkosten einspart, da diese von den Vereinigten Staaten getragen werden. Allerdings auch mit dem Nachteil, dass die amerikanischen Flugzeuge nicht so viel Material transportieren können wie ihre russischen Artgenossen. Diese Probleme und weitere wurden auch von Radio-Prag-Redakteur Jaromír Marek, der mit der Delegation des Verteidigungsministers vor Ort weilte, bestätigt:

Tschechisches Feldlazarett  (Foto: CTK)
"Die Information über die Verzögerungen beim Aufbau des Lazaretts kann ich bestätigen. Ursprünglich sollte es am Dienstag vollständig in Betrieb gehen, Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdík wollte es anlässlich seines Besuchs im Irak höchstpersönlich einweihen. Wegen der Baufälligkeit des Hauptgebäudes, dass schon seit zwei, drei Wochen von Pioniertruppen ausgebessert und renoviert wird, kann diese Einweihung aber erst später erfolgen. Nichtsdestotrotz sind den Aussagen des Feldlazarett-Kommandeurs zufolge schon mehrere Ärzte im Einsatz und behandeln täglich 40 bis 50 Menschen. Zwei bis drei Wochen muss man ebenso noch auf den Antransport von Material und Ausrüstung durch insgesamt 16 Großraummaschinen warten. Hinzu kommen dann auch weitere 60 Mann Personal, das zur Zeit noch in Tschechien ist. In seiner Endphase wird das Feldlazarett eine 325 Mann starke Besatzung haben. Derzeit sind bereits 220 Leute hier, 100 davon im Irak und 120 im kuwaitischen Camp Dauha, wo diese sich auf ihren Einsatz im Lazarett vorbereiten. Denn der Dienst erfolgt immer wechselweise, so dass die Bediensteten des Lazaretts trotz der provisorischen Bedingungen noch unter zumutbaren Bedingungen arbeiten können."