58. internationale Musikfestspiele "Prager Frühling" gelten dem Klavier

foto: www.festival.cz

Der Frühling herrscht und blüht in Prag bereits seit einigen Wochen. Doch der "Prager Frühling" wird erst am kommenden Montag, den 12. Mai eröffnet. Worauf man sich im Rahmen der 58. internationalen Musikfestspiele "Prager Frühling" freuen kann, darüber hat sich Markéta Maurová mit dem Dramaturgen des Festivals Antonin Matzner unterhalten.

"Das Festival Prager Frühling hat als ein großer Veranstalter eine einzigartige Möglichkeit, die für andere Organisatoren des Konzertlebens hierzulande fast unmöglich ist, nämlich große Symphonieorchester hierher zu bringen, Orchester aus Übersee eingeschlossen. In diesem Jahr lernen wir bei uns zum ersten Mal die "San Francisco Symphony", d.h. eines der Spitzenorchester aus den USA kennen. Sein Konzert wird aus mehreren Gründen sehr attraktiv sein, weil an der Spitze des Orchesters sein Chefdirigent Michael Tilson Thomas kommt, der einer der größten Dirigentenstars weltweit ist. Und auch das Programm wird attraktiv sein, weil wir Thomas auch als Komponist und Verfasser eines Liederzyklus auf Basis von Gedichten von Emily Dickinson kennen lernen. Interessant ist auch, dass im Programm die Dritte Symphonie von Aaron Copland erklingt, die ihre europäische Uraufführung auf dem zweiten Jahrgang des Prager Frühlings im Jahre 1947 unter der Leitung von Leonhard Bernstein erlebte. Es spielte damals die Tschechische Philharmonie, und zwar in demselben Saal, in dem diesmal die San Francisco Symphony spielen wird."

Im Programm des Festivals werden natürlich auch einige Jubiläen berücksichtigt, die dieses Jahr gleich an mehrere große Komponisten erinnern: So etwa an Hector Berlioz, Sergej Prokofjew, Richard Wagner und weitere Autoren, den Klassiker der tschechischen Musikmoderne Alois Haba eingeschlossen. Doch der Schwerpunkt des Festivals liegt diesmal in der Präsentation eines Instruments:

"Das dominante Element des diesjährigen Festivals liegt in seiner Klavierreihe. Wir haben uns bemüht, eine sehr repräsentative Auswahl von Spitzenklavierspielern zu treffen und gleichzeitig ihre Programme so zu konzipieren, dass sie ein Bild der Bedeutung anbieten, die das Klavier in der konzertanten Musikliteratur hat. Und dass sie verschiedene Stilepochen vom Barock bis zur Gegenwart präsentieren, eingeschlossen das einzigartige Vierteltoninstrument, das die Firma August Förster gerade nach Instruktionen von Alois Haba gebaut hat."