Veranstaltungsreihe über EU-Beitrittskandidaten im Europäischen Informationszentrum Berlin
Wie wird die europäische Zukunft Tschechiens aussehen? Zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe am Europäischen Informationszentrum in Berlin, in deren Rahmen sich alle Kandidaten der EU-Osterweiterung vorstellen, wurde gestern Abend unter anderem auch diese Frage diskutiert. Unser Mitarbeiter Jörn Nuber hat die Präsentation Tschechiens verfolgt.
Das größte Anliegen des konservativen EU-Parlamentariers Knolle ist die Wiederetablierung einer breiteren Bürgerschicht, sowie die Beseitigung der Korruption. Bezüglich der Benesdekrete forderte er Tschechien erneut zu einer Entschuldigunggeste auf, und machte die starre Haltung Prags für die umstrittene Meinung der Parlamentarier zum EU-Beitritt Tschechiens verantwortlich. Dabei stellte Knolle klar, daß es nicht um die Rückgabe der enteigneten Grundstücke und Häuser gehe.
Der besonnene Botschafter Lazar erwähnte darauf die dauernden Bemühungen Vaclav Havels um Versöhnung und machte deutlich, daß Tschechien sich nicht in einseitiger Bringschuld sehe. Befragt zu den Ängsten der tschechischen Bürger vor der EU-Mitgliedschaft, will der Botschafter in seinem Land keine generellen Befürchtungen festgestellt haben. Vielmehr seien es konkrete, lebensnahe Fragen und Probleme die die einzelnen Bürger beschäftigten: Was wird eine Semmel kosten? Wer bezahlt meine Rente? Statt die Furcht vor dem großen Ausverkauf an die Wand zu malen, nennt Lazar ein Beispiel internationaler Zusammenarbeit, das gar zum großen Identifikationsobjekt geworden ist: Die Skoda Werke. Und Lazar kommt zu dem Schluß: "Das da ist der Weg!"