Musikfestival mit starkem Bezug zu Tschechien

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In Passau sind am vergangenen Wochenende die 51. Europäischen Wochen eröffnet worden. Die musikalischen Festspiele finden noch bis zum 27. Juli statt, unter anderem auch in Tschechien. Kilian Kirchgeßner berichtet.

Das Eröffnungswochenende hat einen hervorragenden Vorgeschmack auf die verbleibenden Festspiel-Wochen gegeben: Mehrere tausend Besucher und ein voller Festspiel-Platz in Passau sind die Bilanz der ersten Veranstaltungen. Schwerpunkte bilden eine elfteilige Reihe "Alte Musik" und vier deutsch-italienische Klaviermatineen. Besonders interessant dürfte die Reihe mit dem Namen "Kultur am Goldenen Steig" werden. Dieses Motto spielt auf alte Handelswege an, die jahrhundertelang Böhmen über die Inn-Donau-Region mit Italien verbanden. Diese internationale Verbindung wird jetzt wieder aufleben gelassen - und das nicht nur musikalisch, wie Festspiel-Intendant Pankraz Freiherr von Freyberg im Gespräch mit Radio Prag betonte:

Pfarrkirche St. Margarete in Kasperske Hory  (Foto: ČRo České Budějovice)
In diese Reihe haben wir zwei Traumtage integriert in Süd- und Westböhmen. Das heißt, wir sind sowohl in Prachatice als auch in Kasperske hory mit Konzerten, als auch in Cesky Krumlov, in Zlata Koruna und in Vyssi Brod. Zum anderen sind bedeutende tschechische Künstler und Klangkörper bei uns mit eingebunden, so zum Beispiel die tschechische Philharmonie Prag, die zum ersten Mal hier in Passau gastiert, und zum anderen das Radiosymphonie-Orchester von Prag.

Eine besondere Verbindung zu Tschechien hätten die Festspiele durch den bevorstehenden Beitritt des Landes zur Europäischen Union bekommen. Die Veranstaltung verstehe sich als europäisches Festival, sagte Freiherr von Freyberg. Deshalb nähmen Musiker vom ganzen Kontinent teil und deshalb habe man die Konzerte mit Schwerpunkt in Passau auf die Dreiländerregion Ostbayern, Oberösterreich und Südböhmen verteilt. 64 Veranstaltungen finden unter dem Schirm der Festspiele insgesamt statt. Sie werden in den schönsten Museen, Kirchen, Klöstern und Schlössern der Region abgehalten. Zum Gelingen der Festspiele hat die Europäische Union 100.000 Euro allein in diesem Jahr zugeschossen. In Hinblick auf die Aufnahme Tschechiens in die EU könne man die Veranstaltungen dieses Jahr sehr gut als Freudenfeuerwerk bezeichnen, sagte Freiherr von Freyberg.

Im Abschluss kommt das Requium von Verdi zur Aufführung, und hierfür konnten wir gewinnen sowohl den tschechischen philharmonischen Chor aus Brünn und als Orchester wirkt mit das Radiosymphonie-Orchester Prag. Wir wollten damit auch unsere Freude über den EU-Beitritt der Tschechischen Republik, aber auch der anderen neun Länder, besonders betonen.

Wer bis jetzt noch keine Eintrittskarten hat, braucht keine Panik zu bekommen: Für die meisten Veranstaltungen, so hieß es von den Organisatoren, seien noch Restkarten zu bekommen.