Experte: Kleinen Reisebüros droht Bankrott/Klienten werden am Urlaubsziel im Stich gelassen

In Tschechien herrscht Urlaubszeit, denn vor zwei Wochen haben die Schulferien begonnen. Auch dieses Jahr haben bereits einige tschechische Urlauber, die die Dienste eines hiesigen Reisebüros nutzten, eine unangenehme Überraschung erlebt. So wurden ca. 300 Klienten des Reisebüros "Harmonie medical" am vergangenen Wochenende von dem bankrotten Reiseveranstalter am Ziel ihrer Reise in Kroatien im Stich gelassen. Denn nach der Anreise in den Urlaubsort zeigte sich, dass das Reisebüro weder für die Unterbringung noch für die Rückreise gezahlt hatte. Ein Drittel der Klienten konnte inzwischen in ihre Heimat zurückkehren. Nach Informationen des tschechischen Außenministeriums wird nun auch für die Rückfahrt der übrigen, vorwiegend älteren Kunden gesorgt. Die Reisenden fühlen sich verständlicherweise betrogen, wie diese Dame bestätigte:

In Tschechien herrscht Urlaubszeit, denn vor zwei Wochen haben die Schulferien begonnen. Auch dieses Jahr haben bereits einige tschechische Urlauber, die die Dienste eines hiesigen Reisebüros nutzten, eine unangenehme Überraschung erlebt. So wurden ca. 300 Klienten des Reisebüros "Harmonie medical" am vergangenen Wochenende von dem bankrotten Reiseveranstalter am Ziel ihrer Reise in Kroatien im Stich gelassen. Denn nach der Anreise in den Urlaubsort zeigte sich, dass das Reisebüro weder für die Unterbringung noch für die Rückreise gezahlt hatte. Ein Drittel der Klienten konnte inzwischen in ihre Heimat zurückkehren. Nach Informationen des tschechischen Außenministeriums wird nun auch für die Rückfahrt der übrigen, vorwiegend älteren Kunden gesorgt. Die Reisenden fühlen sich verständlicherweise betrogen, wie diese Dame bestätigte:

"Ich möchte, bevor ich sterbe, noch Gerechtigkeit erleben - für uns einfache Menschen. Wir haben das ganze Leben lang gespart, um uns das Alter erleichtern zu können, und dann kommen solche Gauner, die uns keine Chance geben..."

Die Klienten haben vor, das Reisebüro zu verklagen, denn dieses hat für den Fall eines Bankrotts keine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Das Ministerium für Regionalentwicklung forderte jedoch bereits im vergangenen Jahr das zuständige Gewerbeamt auf, dem Reiseveranstalter die Lizenz zu entziehen. Nach den Worten des Ministeriums-Sprechers Petr Dimun erlaubt es das Gesetz jedoch nicht, die Klienten öffentlich zu warnen:

"Leider konnten wir es nicht offiziell tun, denn da sind wir an das Geschäftsgeheimnis gebunden. Würden wir so etwas tun, könnten wir deswegen angeklagt werden. Nichtsdestotrotz haben wir die Kunden, die uns telefonisch nach diesem Reisebüro fragten, zur Vorsicht gemahnt und aufgefordert, vom Reisebüro einen Beleg über die Begleichung der Haftpflichtversicherung für den Fall eines Bankrotts zu fordern."

Bei dem Reiseveranstalter "Harmonie medical" wird es sich offensichtlich nicht um das einzige tschechische Reisebüro handeln, das diese Sommersaison nicht überleben wird. Seine zwei Zweigstellen schloss inzwischen auch ein weiteres Reiseunternehmen - "CK Havelka". Dessen Kunden können jedoch - wie Petr Dimun betont - mit einer finanziellen Entschädigung rechnen:

"Im Falle des eventuellen Bankrotts des Reisebüros Havelka sind wir darüber informiert, dass das Reisebüro die vorgeschriebene Versicherung abgeschlossen hat. Das heißt, sollte es zum Bankrott kommen, werden die Klienten im Rahmen des Versicherungsvertrags entschädigt."

Die Analytikergesellschaft "Mag Consulting", die sich auf den Bereich des Fremdenverkehrs konzentriert, warnt die Urlauber jedoch davor, dass auch weitere Reiseveranstalter noch während der Saison Bankrott gehen könnten. Der Leiter der Gesellschaft, Jaromír Beránek, dazu:

"In der heutigen Zeit verkauft eine Reihe kleinerer Reisebüros Reisen nach Kroatien für einen Preis, der sich an der Grenze der ökonomischen Tragbarkeit bewegt. Dies ist immer sehr riskant, denn ähnliche Reisebüros verfügen nicht über ausreichende finanzielle Reserven, um aus eigener Tasche z. B. zwei-drei Plätze im Bus bezahlen zu können, die halt immer unbesetzt bleiben können."