Skoda Auto muss Verkaufsrückgänge in Westeuropa hinnehmen

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So wie jedes Jahr werden - bezogen auf den Stichtag 30. Juni - in der Wirtschaft die Halbjahresbilanzen vorgenommen. Und die diesjährige Zwischenbilanz gibt dem bedeutendsten tschechischen Großunternehmen, den Skoda-Auto-Werken in Mladá Boleslav, diesmal keinen großen Grund zum Jubel. Im Vergleich zur internationalen Konkurrenz in der Automobilbranche hält sich Skoda angesichts der anhaltenden Rezession noch gut. Näheres dazu von Lothar Martin.

Skoda Auto musste im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Gewinnverlust von 33 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres hinnehmen. Der zum 30. Juni dieses Jahres verzeichnete Gewinn betrug diesmal nur noch 997 Millionen Kronen (ca. 31 Millionen Euro) nach Steuern. Im genannten Zeitraum ist zudem der Verkauf der Skoda-Automobile weltweit um 0,9 Prozent auf 226.300 Wagen gesunken. Allein in Westeuropa betrug der Verkaufsrückgang immerhin 4,6 Prozent. Anlass zur Besorgnis also? Mitnichten! Auch bei Skoda weiß man um die anhaltende Rezession in den führenden Industrienationen, weshalb man sich rein marktmäßig zumindest in naher Zukunft etwas umorientieren wird. Wie, das erläuterte der Sprecher des Unternehmens Roman Meliska wie folgt:

"Was sehr wesentlich und wichtig auch für die Zukunft ist, dass Skoda Auto sehr gut in Mittel- und Osteuropa verkauft. Dort konnten wir in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Verkaufsanstieg von zehn Prozent verzeichnen. Und in Anbetracht dessen, dass die Ökonomien in Westeuropa in keiner besonders günstigen Lage sind und hier auch keine Anzeichen eine merkliche Verbesserung in den nächsten sechs Monaten versprechen, sehen wir unser Wachstumspotenzial nunmehr gerade in Mittel- und Osteuropa."

Der Absatz in Mittel- und Osteuropa konnte im ersten Halbjahr um genau 10,3 Prozent auf 58.139 Fahrzeuge gesteigert werden. Hauptabnehmer ist hier die Slowakei mit über 26.000 verkauften Autos, gefolgt von Polen mit über 20.000 Fahrzeugen. Aber auch für Ungarn und Slowenien verzeichnete Skoda Verkaufszuwächse. In Westeuropa war nach wie vor die Bundesrepublik Deutschland mit knapp 35.000 Wagen der größte Abnehmer. Das erfolgreichste Skoda-Modell auf dem Markt bleibt der Fabia mit einer Produktionsmenge von 134.460 Wagen, was 58 Prozent der im Werk hergestellten Fahrzeuge entspricht. Beim Octavia und beim Superb hingegen gingen die Produktionszahlen um jeweils etwas über fünf Prozent zurück.