Ex-Präsident Vaclav Havel startet eine Kampagne gegen Castros Diktatur
Der tschechische Ex-Präsident Vaclav Havel hat in der vergangenen Woche eine Kampagne gegen das kommunistische Regime von Fidel Castro gestartet. Unter den Beteiligten an dieser Kampagne ist auch die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright. Dagmar Keberlova berichtet.
Die Initiative ist für den Ex-Präsident Vaclav Havel nichts neues, denn er setzt sich seit Jahren für die Durchsetzung der Menschenrechte auf Kuba ein. Nun aber hat sein Kampf gegen die kommunistische Diktatur des Castro-Regimes eine konkrete Gestalt angenommen. Bereits einige Tage später, nachdem er im Februar dieses Jahres seinen Präsidentenstuhl der tschechischen Verfassung zufolge an einen Nachfolger abtreten musste, wurde ihm vom hiesigen Außenministerium die Rolle des sog. "Botschafters des guten Willens" angeboten. Und Havel nahm sie an. Vorige Woche wurde aufgrund seiner Initiative der Internationale Ausschuss für Demokratie auf Kuba gegründet. Dessen Tätigkeit wird die tschechische humanitäre Organisation "Mensch in Not" koordinieren und leiten. Diese Organisation ist seit 1997 auf Kuba tätig und nicht zuletzt dank ihrer Aktivitäten entstand der Ausschuss. Der Leiter von "Mensch in Not", Tomas Pojar, sagte dazu:
"Der Ausschuss verfolgt bei seiner Arbeit direkt auf Kuba das Ziel, die Dissidenten bzw. die Familien von verhafteten Oppositionellen konkret zu unterstützen. Gleichzeitig müssen wir auch die Welt auf das Geschehen in Kuba aufmerksam machen und darauf hinweisen, was zu tun ist, damit die mögliche Transformation der dortigen Gesellschaft so bald wie möglich und friedlich zustande kommt."
An diesem Projekt arbeitet "Mensch in Not" mit weiteren Organisationen und Personen aus Europa und vom amerikanischen Kontinent, die auf diesem Gebiet tätig sind, zusammen. Unter den Mitgliedern des Ausschusses sind unter anderem die ehemalige Außenministerin der USA, Madeleine Albright, und der ehemalige polnische Dissident Adam Michnik. Ich fragte Tomas Pojar nach den bisherigen Erfolgen der Tätigkeit auf Kuba:
"Ich weiß nicht, inwieweit man unsere Tätigkeit auf Kuba als Erfolg bezeichnen kann. Ich hoffe vielmehr, dass unsere Unterstützung für die Dissidenten und deren Familien dort spürbar ist; auf der anderen Seite herrscht dort nach wie vor das Regime des Diktators Fidel Castros. In letzter Zeit ist die Repression seitens des Regimes noch stärker als sie vor zwei oder drei Jahren war, und die Erfolge von Organisationen wie der unsrigen kann man daher nur schwer bewerten. Auf jeden Fall ist es notwendig, in diesem Bemühen auszuharren und darauf zu hoffen, dass es die Kubaner selbst sein werden, die das Regime ändern, und dass die Veränderung friedlich verlaufen wird. Ich hoffe, dass danach Demokratie auf Kuba herrschen wird und nicht ein Chaos oder wieder eine militärische Junta."
Die Organisation "Mensch in Not" hat bisher über 6400 Euro für die Hilfe für Familien von Dissidenten sammeln können.