Glockenweihe bei St. Maurenzen im Böhmerwald
Diese Musik erklang während des tschechisch-deutschen Gottesdienstes, der am Samstag in der Kirche von Mourenec/St. Maurenzen im Böhmerwald aus einem besonderen Anlass zelebriert wurde - nämlich anlässlich einer Glockenweihe. Meine Kollegin Martina Schneibergova war dabei.
"Ich stamme aus dieser Region, nicht nur aus dieser Region, sondern auch aus dieser Pfarrei, ich bin hier geboren - in Kundratitz/Kundratice, und bin in dieser Kirche auch getauft worden. Die Firmung habe ich in Gutwasser/Dobra Voda 1940 empfangen."
Wann kam die Initiative zustande, wann gründeten Sie den Förderkreis?
"Die Idee kam sofort nach der Wende 1989-1990. Wir kannten die Kirche ja schon die ganze Zwischenzeit her, wir haben den Verfall gesehen und haben einfach gesagt, es muss etwas geschehen. Die Kirche war in so desolatem Zustand - alles zertrümmert, und wir haben gesagt, das können wir nur machen, wenn wir uns zu einer Gruppe zusammenschließen - zu einem Förderkreis, das ist auch die richtige Form."Gelang es Ihnen auch mit den Vertretern der Gemeinden zusammenzuarbeiten?
"Das ist eine ganz gute Frage. Wir haben zu den Behörden - dank der Mitwirkung von Herrn Prinz (der auch tschechisch spricht). Wir haben von Anfang an ein ausgezeichnetes Verhältnis zu den Behörden gehabt, zu den Bürgermeistern, zum Vorgänger von Herrn Jukl in Hartmanice/Hartmanitz, dann vor allem aber zu den Denkmalbehörden in Klattau/Klatovy und in Pilsen. Die haben immer ein offenes Ohr gehabt und uns auch etwas Freiheit gelassen - in der Gestaltung, da die finanziellen Mittel zunächst ja begrenzt waren. Die Behörden haben uns also wirklich sehr geholfen, vor allem Klattau und Pilsen."
Der Generalvikar aus Ceske Budejovice/Budweis, Jan Baxant, betonte während der Glockenweihe, es sei wichtig, dass die Glocken für jemanden da seien, dass sie gehört würden. Er zeigte sich in dieser Hinsicht jedoch optimistisch - ähnlich wie Herr Suchy:"Da spricht er uns voll aus der Seele. Wir sind auch Optimisten, sonst hätten wir es nicht angefangen und vor allem nicht weiter geführt - mit den Glocken. Wir waren schon froh, dass wir die Kirche aufrecherhalten können, dass wir die Gelder bekommen für den ganzen Unterhalt, denn es kostet viel Geld, das alles instand zu setzen, die Kreuze wieder herzurichten - es sind so viele Dinge, über die nicht gesprochen wird, aber das kostet natürlich viel Geld, und das haben wir bewerkstelligt - mit dem Förderkreis."