Olomouc auf dem Weg in die EU

Olomouc

Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer weiteren Ausgabe des Eurodominos. Heute informieren wir Sie unter anderem darüber, wie sich einer der tschechischen Landkreise auf den EU-Beitritt vorbereitet. Durch die Sendung führt Sie Dagmar Keberlova.

Olomouc
Die tschechischen Landkreise versuchen, auch etwas zum bevorstehenden EU-Beitritt beizutragen. Allen voran - so scheint es - der mährische Landkreis Olomouc. Die Landkreisverwaltung hat vor kurzem eine Broschüre herausgegeben, die Interessierten helfen soll, sich zu informieren, wie sie Geld aus den EU-Fonds schöpfen können. Um Näheres zu erfahren, rief ich Frau Iva Hybalkova, von der Abteilung der strategischen regionalen Entwicklung des Landkreises Olomouc an:

"Der Landkreis Olomouc bemüht sich, sich auf den EU-Beitritt der Tschechischen Republik und auf die Möglichkeit des Schöpfens von Finanzmitteln aus EU-Fonds vorzubereiten. Damit die möglichen Empfänger der Unterstützungen vorbereitet sind, ihre Forderungen zu präsentieren, müssen sie rechtzeitig ein gutes und europäischen Normen entsprechend ausgearbeitetes Projekt haben. Auch wenn die wichtigste Informationskampagne über die einzelnen Ministerien geführt wird, die die einzelnen Durchführungsprogramme leiten werden, beschloss der Landkreis Olomouc, bereits im Voraus eine Informationskampagne zu starten. Der "Landkreiswegweiser" ist die erste Publikation, die vor allem über die Projektvorbereitung informiert. Der Landkreis Olomouc rechnet mit der Herausgabe von weiteren Führern nach der Bekanntgabe von endgültigen Bedingungen der einzelnen Programme."

So was kann auch richtig langweilig werden, doch die Autoren scheinen eine interessante Form gewählt zu haben:

"Den Roten Faden des Buchs bilden eine Reihe von Fragen, die das Interesse eines breiten Publikums anregen sollen. Ein großer Teil ist den Informationsquellen gewidmet, wo Interessierte mehr Informationen über diese Problematik erfahren können. Ein Praxisteil erläutert die praktischen Erfahrungen bei der Geldschöpfung aus dem SAPARD-Fonds."

Aber der Landkreis beschränke sich nicht nur auf die Ausgabe der Broschüre, fügt Frau Iva Hubalkova hinzu. Auf den Internetseiten des Landkreises Olomouc wurde eine Seite zur Europäischen Union eingerichtet. Hier können die Leute nähere Informationen bekommen und vor allem werden die Informationen im Internet Frau Hubalkova zufolge laufend aktualisiert. Aber sie erteilen nicht nur Auskünfte, sondern sammeln auch Vorschläge für die einzelnen Projekte. Der Landkreis hat ebenfalls Seminare zum anstehenden Thema vorbereitet:

"In Zusammenarbeit mit der Regionalen Agentur für die Entwicklung Mittelmährens veranstaltet die Landkreisverwaltung in allen damit beauftragten Gemeinden Seminare zu diesem Thema. An diesen können Unternehmer, Non-Profit-Organisationen, Gemeindenvertreter sowie Berater- und Marketingagenturen teilnehmen. Aktuelles dazu wird wieder auf unseren Webseiten stehen."

Abschließend fragte ich Frau Hubalkova, wem dieser Guide bestimmt ist:

"Der Landkreiswegweiser ist für ein breites Publikum bestimmt, vor allem für die sog. Endempfänger, also alle, die die Gelder aus den EU-Fonds schöpfen werden. Dies können öffentlich-rechtliche Subjekte wie Gemeinden, Mikroregionen oder Hochschulen sein. Des weitern auch Organe der Staatsverwaltung, Bürgervereinigungen, Unternehmer, Landwirte, Handwerker etc. Der Landkreis hat auch für die Verbreitung gesorgt und hat im September diesen Führer als Beilage der regionalen Zeitung "Olomoucky kraj" veröffentlicht. Die Broschüre selbst wird dann über verschiedene Zentren in unserem Landkreis verteilt."

So viel sie wisse, seien sie der einzige Landkreis, der so etwas macht, denn alle anderen warten auf die endgültigen Informationen und Bedingungen. Da es aus den Geldern des Landkreises finanziert wurde, ist es Menschen aus ihrem Landkreis bestimmt.

Und abschließend noch eine kurze Meldung aus dem europäischen Themenbereich. Die Europäische Investitionsbank EIB wird der tschechischen Hauptstadt Prag 75 Millionen Euro für den weiteren Ausbau der Prager U-Bahn leihen. Wie die EIB am Mittwoch in Brüssel bekannt gegeben hat, wird dies die Verlängerung der Linie C zwischen den Stadtteilen Ladvi und Letnany um 4,6 Kilometer und drei Stationen ermöglichen. In der Mitteilung der Bank steht des weitern, dass sich dieser Teil Prags im wirtschaftlichen und demographischen Aufschwung befindet und die bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr ausreichen. Außerdem belasten die derzeit dort verkehrenden Autobusse die Straßen ebenso wie die Umwelt. Die EIB hat der Tschechischen Republik seit 1993 über 4 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, davon waren z.B. 480 Millionen Euro für den Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur nach den verheerenden Überschwemmungen im vergangenen Jahr. Dieses Jahr hat die Bank einen Kredit von 292 Millionen Euro für die Renovierung des Prager Flughafens Ruzyne zur Verfügung gestellt, damit diese die Kriterien des Schengener Abkommen erfüllt.

Soweit die heutige Ausgabe des Eurodominos. Auf Wiederhören in zwei Wochen freut sich Dagmar Keberlova.



Folgende Hinweise bringen Ihnen noch mehr Informationen über den Integrationsprozess Tschechiens in die Europäische Union:



www.integrace.cz - Integrace - Zeitschrift für europäische Studien und den Osterweiterungsprozess der Europäischen Union

www.euroskop.cz

www.evropska-unie.cz/eng/

www.euractiv.com - EU News, Policy Positions and EU Actors online

www.auswaertiges-amt.de - Auswärtiges Amt