Romano Suno

Romano Suno ist der Name eines Wettbewerbs, der für Roma- und Nicht-Roma-Kinder seit 1997 organisiert wird. Veranstalter ist die Organisation Nova Skola - Neue Schule. Der Wettbewerb besteht aus zwei Teilen, einem literarischen und einem zeichnerischen Teil. Der literarische Teil ist nur für Kinder bestimmt, die die Roma Sprache beherrschen.

Romano Suno ist der Name eines Wettbewerbs, der für Roma- und Nicht-Roma-Kinder seit 1997 organisiert wird. Veranstalter ist die Organisation Nova Skola - Neue Schule. Der Wettbewerb besteht aus zwei Teilen, einem literarischen und einem zeichnerischen Teil. Der literarische Teil ist nur für Kinder bestimmt, die die Roma Sprache beherrschen, sagte Iveta Pape, eine Mitarbeiterin der Organisation Neue Schule, gegenüber Radio Prag:

"Es ist so gedacht, dass die Beiträge in Roma ins Tschechische übersetzt und zurück in die Schulen geschickt werden. So können auch tschechische Kinder die Roma-Geschichten lesen und wenn sie sich für eine interessieren, können sie ein Bild dazu zeichnen."

Der zeichnerische Teil ist dann für alle Kinder bestimmt. Die Organisation informiert alle Schulen in Tschechien über das Stattfinden des Wettbewerbs, und spricht besonders Assistenten an jenen Schulen an, die viele Roma-Kinder haben. Diese sollen dann die Schüler zum Schreiben motivieren. Nach dem Wettbewerb findet dann eine öffentliche Lesung für Erwachsene statt - dieses Jahr, am vergangenen Freitag, in einem Prager Literaturcafe. Dort wurden Arbeiten zu den verschiedenen Themen gelesen. Über diese Themen spricht weiter Frau Pape:

Iveta Pape
"Das ist einfach ein Leitfaden. Wenn sie einem Kind nämlich sagen, schreib worüber du willst, dann ist das oft unverständlich. Wir versuchen passende Themen für alle Alterskategorien zu wählen, oder auch aktuelle Themen. Wenn viel über Emigration gesprochen wurde, haben wir dies zum Thema gewählt, und die Kinder haben darüber auch viel geschrieben."

Öffentliche Lesung der Beiträgen
Man würde aber immer auch ein freies Thema bieten, sollte ein Kind einmal nichts ausgewählt haben. Dann können die Kinder darüber schreiben, was ihnen Sorgen bereitet. Die Roma-Kinder würden sehr gerne über Begräbnisse oder andere normale Lebenssorgen schreiben, sagt Frau Pape weiter. Grund dafür ist, dass die Kinder von klein auf ein Erwachsenenleben haben, es wird vor ihnen nichts versteckt, und sie leben in einer anderen Welt als die tschechischen Kinder. In jeder Erzählung sei allerdings eine Spur von Trauer zu finden, führt Iveta Pape weiter aus. Schwierig ist es, für Roma-Kinder auf Roma zu schreiben, denn diese Sprache wird meistens nur gesprochen. Die Organisatoren versuchen, die schönsten Preise für die Kinder zu besorgen: Etwa ein Fahrrad, oder einen Photoapparat. Aber nicht nur in diesem materiellen Sinn ist der Wettbewerb für die Kinder positiv: auch die Tatsache, dass sie etwas erreicht haben, dass sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, sei für die Roma-Kinder von großer Bedeutung, schließt Frau Pape ab.