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Tschechische Politszene begrüßt die Festnahme Saddam Husseins
Den Politikern, die die Verhaftung des ehemaligen irakischen Diktators Saddam Hussein begrüßt haben, hat sich am Sonntag auch der tschechische Präsident Vaclav Klaus angeschlossen. Er glaube, so Klaus gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK, dass der Prozess der Konsolidierung des Irak jetzt beschleunigt werden könnte. Husseins Verhaftung begrüßte auch die tschechische Regierung. Ähnlich wie Klaus äußerte sich auch Premier Valdimir Spidla. Außenminister Cyril Svoboda hob die Arbeit des US-amerikanischen Nachrichtendienstes hervor. Martin Dvorak, Mitglied der tschechischen Mission im Irak, erwartet ein allmähliches Nachlassen der Angriffe auf Ziele der Allierten. In einem CTK-Interview warnte er aber gleichzeitig vor übertriebenem Optimismus. Der Konflikt zwischen dem militanten Islamismus und der westlichen Welt wird mit der Festnahme Saddam Husseins nicht aufhören, sagte Dvorak.
Ehemaliger Kommandant des tschechischen Feldlazaretts in Basra äußerte sich zur Festnahme Saddam Husseins
Nach Meinung des ehemaligen Kommandanten des tschechischen Feldlazaretts im irakischen Basra, Mojmir Mrva, werde sich weder die Sicherheitslage im Irak noch das Leben der irakischen Bevölkerung nach der Festnahme Saddam Husseins wesentlich verändern. Er glaube nicht, so Mrva gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, dass die antiamerikanischen terroristischen Aktionen so vage organisiert seien, dass der ganze Widerstandskampf auf einmal zusammenbreche, wenn der Kopf gefallen sei. Dies sei eine naive Vorstellung, sagte Mrva. Nach Meinung einiger tschechischer Ökonomen könnte Husseins Verhaftung hingegen zur Stärkung der Aktienmärkte beitragen. Dem Chefanalysten der Raiffeisenbank Prag, Ivo Nejdl, zufolge dürfte sie sich positiv auf die Senkung der Nervosität am Markt auswirken. Nach Ansicht des Chefökonomen von Patria Online, David Marek, könne die Verhaftung des größten Feindes der USA nur für einige Stunden Einfluss auf die Stärkung des Dollarkurses und die Senkung des Ölpreises haben.
Tschechisches Außenministerium bereitet Unterlagen zur Beseitigung bestehender Mängel vor dem EU-Beitritt Tschechiens vor
Die tschechische Regierung wird in absehbarer Zeit eine Maßnahmenliste vorgelegt bekommen, auf deren Grundlage die immer noch bestehenden Mängel bei den Vorbereitungen des Landes auf den EU-Beitritt beseitigt werden sollen. Die derzeit in Vorbereitung befindlichen Unterlagen des tschechischen Außenministeriums werden durch Stellungnahmen der einzelnen Ministerien ergänzt. Vorläufig steht noch nicht fest, ob sich das Kabinett noch vor Weihnachten mit dem vorgesehenen Dokument befassen wird, meldete am Sonntag die Nachrichtenagentur CTK.
Drei Sozialdemokraten verzichteten auf Kandidatur für Europaparlament-Wahl
Das Exekutivkomitee der regierenden Sozialdemokraten (CSSD) hat sich am Sonntag mit der Nominierung ihrer Kandidaten für die Europaparlamentwahl befasst. Drei der von den einzelnen CSSD - Landkreisorganisationen und der engeren Parteiführung vorgeschlagenen Kandidaten haben auf die Kandidatur verzichtet. Vladimir Lastuvka, Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses im Abgeordnetenhaus, trat von der sechsten Stelle der Kandidatenliste aus Protest gegen die Nominierung des Spitzenkandidaten und CSSD-Abgeordneten Libor Roucek zurück. Für unwürdig bezeichnete Jan Kavan, der ehemalige Vorsitzende der UNO-Vollversammlung, die ihm zuerkannte 11.Position auf der Liste. Der dritte Kandidat, der stellvertretende Oberbürgermeister von Prag, Jan Paroubek, wollte keinen Grund für seinen Rückzug angeben.
Neue Zugverbindung zwischen Karlsbad und Zwickau
Am Sonntag ist eine neue Eisenbahnverbindung zwischen dem westböhmischen Karlovy Vary/Karlsbad und dem sächsischen Zwickau ins Leben gerufen worden. Zum ersten Mal machte sich der von der Firma Siemens hergestellte neue Zug namens Desiro auf der 103 Kilometer langen Trasse auf den Weg. Diese Zugverbindung werden die Eisenbahngesellschaften DB Regio und deren Tochter Erzgebirgsbahn in Zusammenarbeit mit der Tschechischen Bahn (CD) das ganze Jahr hindurch, jeweils samstags und sonntags, betreiben.
Theresienstadt erwartet Besucher aus der Europäischen Kommission
Mitglieder der Europäischen Kommission, Margot Wallström und Günther Verheugen werden am Montag in Terezin/Theresienstadt erwartet, wo sie sich mit ihren tschechischen Amtskollegen über die Zukunft dieser einmaligen Festungsstadt austauschen wollen. Wie sich Wallström bereits vor einiger Zeit gegenüber der CTK äußerte, setze sie sich für die Gründung einer europäischen Begegnungsstätte in Theresienstadt ein, die der Erziehung zur Demokratie und Respektierung der Menschenrechte dienen sollte. Theresienstadt sei als geschichtsträchtiger Ort, zugleich aber auch als kulturelles bzw. architektonisches Denkmal und als lebendige Stadt der Gegenwart dafür geeignet, die Europäer miteinander zu verbinden.