Fleischindustrie in Tschechien muss sich EU-Normen anpassen
Für etwa ein Zehntel von 4000 Betrieben der tschechischen Lebensmittelindustrie hat das Jahresende auch das Ende ihrer Tätigkeit mit sich gebracht. Sie erfüllen die EU-Normen nicht, die seit 1. 1. 2004 in Tschechien verbindlich sind. Markéta Maurová berichtet.
"Das war ein Bereich, der mehrere große Erschütterungen erlebte. Die erste kam in den Jahren 1990-1992, als sich Bauern in hohem Maße von den Fleischkombinaten abkehrten. Man begann, kleine Landwirtschaftsbetriebe aufzubauen, geleitet von der Vorstellung, dass die Rohstoffe direkt in diesen Landwirtschaftsbetrieben verarbeitet werden. Diese Vorstellung zeigte sich schließlich als falsch, und diese Betriebe wurden größtenteils aus ökonomischen Gründen und nun, in der letzten Phase, auch aus hygienischen Gründen eingestellt. Es herrschte eine riesige Zersplitterung in unserem Bereich. Es gab hier auch, im Vergleich zur Konkurrenz in der EU, sehr kleine Gewinne. In diesem Augenblick sehen wir jedoch eine positivere Entwicklung, es erscheinen endlich größere Betriebe, die Atem holen und beginnen, sich zu spezialisieren. Denn dies ist ein Weg, der in der Europäischen Union notwendig ist."
Ladislav Steinhauser ist gleichzeitig Direktor eines mittleren Betriebs mit 200 Angestellten in Mähren. Seine Firma spezialisiert sich vom Anfang an auf kleinere Fleischprodukte, vor allem teurere Wurstarten. Die Anpassung an die EU-Normen wurde in der Firma seit mehreren Jahren vorbereitet:
"Es handelte sich im Prinzip bloß um veterinär-hygienische Parameter, d.h. eine Erhöhung des Hygieneniveaus. Dies ist natürlich in erster Reihe eine Angelegenheit baulicher Änderungen, alle Räume mussten entsprechend ausgestattet werden. Was aber noch wichtiger war: wir mussten auch die Menschen, das Personal darauf vorbereiten, dass es nach neuen Richtlinien arbeiten wird."