Tschechen sind Spitzenreiter beim Mobilfunk
Wenn es ums Telefonieren geht, sind die Tschechen in Europa eine Ausnahme. Denn die Mehrzahl ihrer Telefon-Minuten verbringen sie am Handy, nicht am Festnetz-Telefon. Daniel Satra berichtet.
"Das war einfach zu kompliziert und zu teuer, sich einen Telefonanschluss von der Telekom zu besorgen. Das rentiert sich eigentlich auch nicht, weil man allein soviel für den Anschluss als solchen investieren muss, dass Mobiltelefonieren also kaum teurer ist."
Im Jahr 2003 konnten Handy-Verkäufer 1 Million Geräte in Tschechien verkaufen. Das Jahr zuvor waren es genauso viele. Und während der Anteil an Festnetzanschlüssen in Tschechien seit Jahren bei 3,6 Millionen stagniert, steigt die Zahl der Mobil-Funker stetig an: 9,7 Millionen mobile Telefonnummern haben Anbieter bisher landesweit vergeben. Tendenz weiterhin steigend. Bei immerhin nur rund 10 Millionen Einwohnern. Anders als bei vielen europäischen Nachbarn nutzen drei Viertel aller tschechischen Handy-Besitzer Prepaid-Karten, ohne feste Verträge, ohne monatliche Grundgebühren. Den mobilen Trend unterstützt ein weiteres Phänomen in der Tschechischen Republik: Das Internet. Anders als beispielsweise in Deutschland ist die Abdeckung mit Breitbandanschlüssen wie DSL, die einen schnellen Datentransfer ermöglichen, noch gering. Mobilfunkunternehmen bieten seit dem Jahreswechsel eine verlockende Alternative: Mein Kollege Gerald Schubert hat sich für uns umgehört:
"Wenn man sich mobil mit dem Internet verbinden will, sprich über Mobiltelefon mit Anschluss zum PC oder zum Notebook, dann gibt es bei den meisten Mobilfunkanbietern hier die Möglichkeit dazu. Die Preise bewegen sind derzeit ungefähr um die 40 Euro, und Einstiegsangebote locken schon mit 25 Euro im Monat."
Die mobile Flatrate könnte sich in den kommenden Monaten in der Breite durchsetzen. Bereits kurz nach dem Start des mobilen Internetzugangs hatten sich 55 000 Nutzer eingewählt.