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Tschechische Hochschulstudenten protestierten gegen Unterfinanzierung ihrer Schulen

Tschechische Hochschüler und Hochschulpädagogen haben am Donnerstag ihre Unzufriedenheit mit der Finanzierung der Hochschulen zum Ausdruck gebracht. Mit einem Protestmarsch durch die Stadt hat die unter dem Titel "Woche der Unruhe" laufende Aktion ihren Höhepunkt erreicht. Lautes Trommeln und Geschrei begleiteten die Versammlung von etwa 2 500 Studenten aus Prag, Olomouc, Plzen und anderen Städten vor dem Prager Karolinum. Von hier aus marschierten sie vor das Abgeordnetenhaus, wo eine Petition gegen die Unterfinanzierung der Hochschulen an die Gesetzgeber übergeben wurde. Bereits seit Montag dieser Woche fanden in mehreren Städten Tschechiens verschiedene Treffen, Vorträge und Protestaktionen statt, die auf die aus der Sicht der Stundenten schlechte finanzielle Lage im Hochschulwesen aufmerksam machen sollen. Im Zusammenhang mit dem diskutierten Problem der Hochschulfinanzierung ist in Tschechien seit geraumer Zeit auch über die Einführung von Schulgebühren die Rede.

Schlüsselvorgaben für eine Schulreform haben erste Lesung im Parlament passiert

Das Schulwesen war am Donnerstag auch bei den Verhandlungen im Abgeordnetenhaus das dominante Thema. Rund vier Stunden lang spielte sich dort eine heftige Debatte über den Inhalt und die Umsetzung der Gesetze ab, auf deren Grundlage die Regierung das bestehende Schulsystem modernisieren will. Den oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) sowie den Kommunisten ist es nicht gelungen, die Schlüsselentwürfe für die geplante Schulreform in erster Lesung zu blockieren. Diese werden in den kommenden Monaten in den einzelnen Parlamentsausschüssen weiter verhandelt.

Konferenz zum gemeinsamen Vorgehen im Gesundheitsressort

Höchstens ein Jahr lang sollen die EU-Bürger künftig auf eine nicht akute Operation in ihren Ländern warten müssen. Nach Ablauf dieser Frist könnten sie von ihrer Versicherungsanstalt die Finanzierung der Operation im Ausland verlangen. Darauf einigten sich am Donnerstag die Gesundheitsminister aus zehn Kandidatenländern, die auf einer Konferenz in Senohraby bei Prag mit ihren Amtskollegen aus Irland, Italien, Österreich und den Niederlanden sowie mit Vertretern der Europäischen Kommission und der Weltgesundheitsorganisation zusammenkamen. Die Konferenz wird bis Samstag fortgesetzt.

Internationale Bilanzkonferenz im Dreiländereck

Zum Auftakt der traditionellen Feierlichkeiten im so genannten Dreiländereck der Grenzregionen Tschechiens, Deutschlands und Polens hat am Donnerstag im nordböhmischen Hradek nad Nisou eine internationale Konferenz unter dem Titel "Grenzen zwischen uns - Grenzen in uns" stattgefunden. Ihr Anliegen war es, einen Monat vor der EU-Erweiterung eine Bilanz über die zwölfjährige Zusammenarbeit im Rahmen der Euroregion Neisse zu ziehen und neue Formen für deren weitere Entwicklung festzulegen. Laut der Vizebürgermeisterin von Hradek, Hedvika Zimmermannova, stellt die Konferenz eine der zahlreichen Aktionen dar, die im Dreiländereck aus dem bevorstehenden Anlass ausgetragen werden. Diese werden am 30. April bzw. am 1. Mai ihren Höhepunkt ereichen.

Tschechisches Fernsehteam von nordkoreanischen Arbeitnehmerinnen attackiert

Eine Gruppe von nordkoreanischen Frauen, die das Unternehmen SAS in Skutec beschäftigt, hat am Donnerstagmorgen ein Arbeitsteam des Tschechischen Fernsehens (CT) attackiert, das eine Reportage über die Arbeitsbedingungen der Ausländerinnen in der Firma filmen wollte. Der Kameramann erlitt eine leichte Verletzung, seine Kamera wurde bei dem Zwischenfall beschädigt. Die Polizei, die in dem Konflikt ermittelt, hat drei der Frauen festgenommen. Das Tschechische Fernsehen will nach Informationen seines Sprechers Martin Krafl eine entsprechende Strafanzeige erstatten. Das tschechische Wochenmagazin Respekt berichtete dieser Tage über nordkoreanische Frauen, die in zwei hiesigen Betrieben Sklavenarbeit leisten müssten, indem sie ihre Monatseinkommen an die Prager Botschaft ihres Landes abgeben müssten.

Entlassungen bei der Tschechischen Eisenbahn nach dem EU-Beitritt

Mit dem Tag des Beitritts Tschechiens in die EU am 1.Mai wird die Tschechische Eisenbahn (CD) hunderte von Arbeitsstellen in den Grenzstationen streichen. Dies sagte am Donnerstag der Chef der größten Gewerkschaftszentrale der Eisenbahner, Jaroslav Dusek, vor Journalisten. Es soll sich um Arbeitnehmer handeln, die z.B. auf dem Gebiet der Zolldeklarierung tätig waren. Dem CD-Sprecher Stahlavsky zufolge wolle die Firma für diese Menschen andere Beschäftigungen finden. In den Grenzstationen werden nur diejenigen bleiben, die die technische Kontrolle der Züge gewährleisten.

Petition gegen geplante Staustufen an der Elbe

Vertreter mehrerer tschechischer Naturschutzorganisationen haben heute Premier Vladimir Spidla eine Petition übergeben, in der sie gegen den geplanten Ausbau von Staustufen an der Elbe protestieren. Dem Protest haben sich durch ihre Unterschrift insgesamt 1500 Gegner dieses Projektes angeschlossen. Die Regierung wird sich mit dem Projekt voraussichtlich in ihrer Sitzung am 14.April befassen.

Naturschutzkonzept stößt in Südböhmen auf Unzufriedenheit

Präsident Vaclav Klaus hat heute ein Treffen zur Naturschutzproblematik in Südböhmen initiiert. Ihre Teilnahme haben bereits Umweltminister Libor Ambrozek, Verteidigungsminister Miroslav Kostelka und der südböhmische Landeshauptmann Jan Zahradnik zugesagt. Zur Debatte steht vor allem ein Netzwerk von europäischen Naturschutzgebieten, bekannt unter dem Namen Natura 2000, dessen Konzept in Südböhmen auf Unzufriedenheit gestoßen ist.

Deutsch schreibende Autoren treffen sich in Olomouc

Deutsch schreibende Schriftsteller aus Böhmen, Mähren und Schlesien werden Mitte April in Olomouc/Olmütz zusammenkommen. Das Treffen der Autoren, die nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden oder in die Emigration flüchteten, organisiert die Philosophische Fakultät Olmütz. Es handelt sich hierbei um das erste Treffen seiner Art in Tschechien nach dem Jahr 1945. Nach Informationen des Kanzlers der Universität, Tomas Hrbek, werden sowohl historische bzw. und literaturhistorische Vorträge als auch Autorenlesungen und Diskussionsabende auf dem Programm der Konferenz stehen.

Schriftsteller Milan Kundera feiert 75. Geburtstag

Der in Frankreich lebende tschechische Schriftsteller Milan Kundera hat am Donnerstag seinen 75. Geburtstag. Präsident Vaclav Klaus schickte Kundera aus diesem Anlass ein Glückwunschtelegramm, in dem er dessen Kunst sowie demokratische Haltung schätzt. "Dank Ihnen und Ihrem Werk ist unser Land der Weltöffentlichkeit bekannter geworden und näher gekommen. Ich möchte Ihnen versichern, dass die Leute in unserem Land Sie trotz ihres langen Aufenthalts im Ausland als ihren Schriftsteller betrachten", stand im Brief.