Internationaler Universität "Nisa" fehlen tschechische Studenten
Ein Studium des Informations- und Kommunikationsmanagements und vier Sprachen. Das alles können Studenten an der internationalen Universität "Nisa" in einem dreijährigen Studienprogramm erlernen. Während Deutsche und Polen großes Interesse an dem Studium zeigen, bleiben alljährlich Studienplätze für Tschechen frei. Mehr erfahren sie von Dagmar Keberlova.
Das erste Studienjahr an der internationalen Universität "Nisa" war das Jahr 2001, und die ersten Absolventen werden in diesem Juli ihre Diplome bekommen. In Polen ist die Universität in Wroclaw, in Deutschland in Zittau und Görlitz und in Tschechien die in Liberec/Reichenberg beteiligt. Drei Jahre, jeweils ein Jahr in einem der drei Länder, und vier Sprachen, so das Studienprogramm. Mehr dazu vom Prorektor der Universität "Nisa", Jaroslav Vild:
"Die Unterrichtssprache ist Englisch. Aber es ist ein Programm, in dem insgesamt vier Sprachen unterrichtet werden. Neben Englisch wird bei uns Tschechisch, in Polen Polnisch und in Deutschland Deutsch unterrichtet. Die Studenten sollten am Ende des Studiums neben ihrer Muttersprache noch drei Sprachen zusätzlich beherrschen."
Während in Polen und in Deutschland die Studienplätze voll besetzt sind, scheint das Interesse bei Tschechen geringer zu sein. Schuld daran sind oft die tschechischen Bewerbungsverfahren: In Tschechien bewerben sich Studenten zugleich um Plätze an mehreren Unis und ziehen ihre Bewerbungen nicht zurück, sobald sie einen Platz erhalten haben:
"Von Tschechien aus ist das Interesse hoch, die Studenten interessieren sich. Doch am Ende ist die Zahl derer, die tatsächlich das Studium beginnen, niedriger, als wir Plätze haben. Wir würden uns freuen, so an die zehn oder zwölf Studenten zu haben, weil es jedes Jahr eine Gruppe von 30 Studenten insgesamt ist. Von der deutschen und polnischen Seite besteht der Druck auf Erweiterung der Studienplätze und Tschechien erfüllt kaum die bestehenden freien Plätze. Das überrascht uns ein wenig, weil wir erwartet haben, dass wir ausreichend Studenten haben werden."
Noch im Herbst vergangenen Jahres war nicht klar, ob die Uni weiter bestehen wird. Das Weiterbestehen wurde nun dieser Tage durch einen Vertrag gesichert. Ein Wunsch des Prorektors für die Zukunft:
"Ich würde mir wünschen, dass solche Dinge weiter bestehen bleiben, dass die Studenten einen regen Austausch unter den Universitäten betreiben. Und nicht nur die Studenten, auch die Professoren, so wie dies schon seit jeher war. Wenn es zum Teil gelingt, dann sind wir froh."