"Heroes" des Fotografen Ivan Pinkava

Die Galerie Rudolfinum schließt die große Präsentation der Gegenwartsfotografie, bei der sich die britische, chinesische und historische Fotografie vorgestllet hat, mit einem tschechischen Autor ab. Mehr zur Ausstellung "Heroes" des Ivan Pinkava berichtet Lucie Drahonovska.

Ivan Pinkava  (Foto: CTK)
Fotografien, aus denen theatralisch arrangierte Figuren pathetisch herabschauen, schmücken derzeit die Räumlichkeiten des Prager Rudolfinums. Diese meist anonymen schwarzweißen Portraits, die Betrachtern Barock- und Manierismus-Statuen ins Gedächtnis rufen, stellen eine 20-jährige Retrospektive des tschechischen Fotografen Ivan Pinkava dar.

Die Ausstellung des auch außerhalb der tschechischen Grenze namhaften Künstlers trägt den Titel "Heroes". Dabei geht es Ivan Pinkava keinesfalls um die Darstellung des Heldentums: Denn die effektvollen Nacktaufnahmen sind vor allem als Bemühung um die unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten zu verstehen. Dazu der Autor selbst:

"Ich denke, dass der Ausstellungstitel bereits an sich genügend Raum für Interpretationen offen lässt. Neben der möglichen Übersetzung von 'Heroes' als 'die Helden' bietet sich auch die Bedeutung von Götter und Halbgötter an. Und die sich daraus ableitenden Konnotationen zu den großen Geschichten der europäischen Kultur bringen noch weitere Bedeutungen mit sich. Aber selbst möchte ich die Interpretation in diesem Fall nicht vornehmen."

In Pinkavas Ausstellung finden sich neben bekannten und ihm nahe stehenden Persönlichkeiten - darunter die Fotografietheoretikerin Anna Farova oder der Theaterregisseur Petr Lebl - auch Mitglieder des tschechisch-russischen Ensembles des "Teatr Novogo Fronta". Und gerade die Begegnung mit Irina Andrejewa, deren Portrait für das Werbeplakat zur Fotoausstellung "Heroes" gewählt wurde, bedeutet einen selbständigen Bestandteil Pinkavas Werk:

"Ich sah damals, anfang der 80er Jahre, in Prag eine Aufführung von Irina Andrejewa. Ich war damals über ihre Persönlichkeit dermaßen fasziniert, dass ich sie um eine Mitarbeit gebeten habe, und so entstanden die ersten Fotografien. Über Irina lernte ich auch weitere Theatermitglieder kennen, und so kam mein Konzept des Zyklus' über das 'Teatr Novogo Fronta' zustande."

Abschließend bleibt zu ergänzen, dass die über 130 überdimensionale Schwarzweiß-Fotografien Ivan Pinkavas in Rudolfinum den ganzen Sommer lang, bis zum 22. August, zu sehen sein werden.

Wie immer hat die Galerie Rudolfinum auch ein Begleitprogramm zusammengestellt. Parallel zur Ausstellung wurde auch ein Ausstellungskatalog herausgegeben.

Informationen zur Ausstellung "Heroes" sowie zum Begleitprogramm finden sich unter www.galerierudolfinum.cz