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Spidla reicht Rücktrittserklärung ein
Zwei Jahre nach ihrem Amtsantritt ist die sozialliberale Regierung in Tschechien offiziell zurück getreten. Ministerpräsident Vladimir Spidla überreichte Präsident Vaclav Klaus am Donnerstag das Rücktrittsgesuch. Klaus dankte dem 53-jährigen Sozialdemokraten für die geleistete Arbeit. Das Staatsoberhaupt bat ihn, bis zur Vereidigung eines neuen Kabinetts geschäftsführend im Amt zu bleiben. Wann dies sein wird, war zunächst unklar. Klaus führt im Tagesverlauf erste Gespräche zur Bildung einer neuen Regierung. Dabei traf Klaus zunächst mit Innenminister Stanislav Gross zusammen. Entgegen einiger Prognosen wurde der Sozialdemokrat aber noch nicht mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Gross sagte ohne nähere Angaben, er habe den Präsidenten mit einer "Lösung" vertraut gemacht, die bis zu regulären Wahlen im Jahr 2006 halten werde und sich nicht auf die Kommunisten stütze. Der Vorsitzende der stärksten Oppositionspartei ODS, Mirek Topolanek, sagte nach seinem Treffen mit Klaus, er hätte Verständnis dafür, wenn Gross mit der Regierungsbildung beauftragt würde. Eine Neuauflage der sozialliberalen Koalition lehne er aber ab. Klaus will am Donnerstag noch mit dem Vorsitzenden der Christdemokraten, Miroslav Kalousek, sprechen. Am Freitagmorgen will Klaus mit der Parlamentsführung sprechen. Die tschechische Verfassung nennt keine Frist zur Vereidigung eines neuen Kabinetts. Spidla hatte am Samstag wegen der verlorenen Europa-Wahlen seinen Rücktritt angekündigt.
Kommunisten wollen zu Präsident Klaus auf die Burg
Die Kommunistische Partei, die Präsident Václav Klaus bisher nicht zu sich auf die Burg eingeladen hat, macht sich Hoffnungen auf Sondierungsgespräche. Das sagte am Donnerstag ihr stellvertretender Parteichef Alexandr Cerný gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Ein Sprecher von Klaus hatte angedeutet, dass Klaus keine Regierung ernennen will, die auf die Unterstützung der Kommunisten im Abgeordnetenhaus angewiesen wäre. Cerny betonte, seine Partei würde sowohl eine Minderheitenregierung der Sozialdemokraten, als auch ein Koalition aus Sozial- und Christdemokraten unterstützen.
Außenminister Svoboda besucht Wien
Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat heute seinen offiziellen Besuch in Wien begonnen. Auf dem Programm seines zweitägigen Österreich-Aufenthalts stehen Gespräche mit führenden österreichischen Politikern. Er wird auch eine Rede im Sitz der österreichischen Zentralbank halten.
Pkw-Aufkommen wächst - Wagen sind jünger
Die Zahl der in Tschechien registrierten Pkw hat sich in den vergangen zehn Jahren um fasst 1 Million erhöht. Insgesamt sind 3,7 Millionen Fahrzeuge gemeldet. Zugleich ist das Durchschnittsalter der Wagen seit 1995 um eine halbes Jahr auf 13,5 Jahre gesunken. Seit 1993 haben Tschechen 1,3 Millionen Gebrauchtwagen aus dem Ausland eingeführt. 56 Prozent aller gemeldeten Pkw sind älter als zehn Jahre. Im benachbarten Deutschland gehören nur rund ein Viertel der Wagen zum älteren Eisen. Während in Tschechiens Hauptstadt Prag jeder zweite ein Auto fährt, liegt der Landesschnitt bei 2,76 Personen pro Pkw.
Milan Baros bremst Metallica
Der Fußball-Euphorie in Tschechien haben sich sogar die Rockmusiker der US-Band Metallica gebeugt. Wegen des Halbfinal- Spiels der Tschechen gegen Griechenland am Donnerstagabend verschob die Heavy-Metal-Band den Beginn ihres Konzerts in Prag um mehr als eine Stunde nach vorne. Statt um 23.00 Uhr soll der Auftritt der Gruppe jetzt gegen 21.40 Uhr zu Ende sein. Die mehreren tausend Zuschauer können auf einer Großbildleinwand zumindest die zweite Halbzeit des Spiels sehen, teilte ein Mitarbeiter des Prager Veranstalters mit. Er sagte: "Die Musiker haben sich zunächst sehr gewundert, aber dann gerne eingewilligt, weil auch sie Fußball mögen."
Sport: Griechenland und Tschechien kämpfen um Finale gegen Portugal
Der Außenseiter Griechenland fordert am Donnerstagabend im zweiten Halbfinalspiel der Europameisterschaft den Favoriten Tschechien. Die spielstarken Tschechen, Europameister von 1976, haben bei der EM als einziges Team zuvor alle vier Spiele gewonnen und wollen sich auf dem Weg zu ihrer dritten Endspiel-Teilnahme nicht stoppen lassen. Sorge bereitet den Tschechen ihr Star Pavel Nedved. Sollte er gegen die Griechen eine gelbe Karte sehen, könnte er nicht am Finalspiel. Finalgegner des Siegers am Donnerstag ist EM-Gastgeber Portugal.