Eishockey: Sparta Prag zieht ins Finale des Spengler Cups ein
Am Ende eines jeden Jahres gehen in der Regel die Höhepunkte aus, denn alle Welt liegt bereits - wenn auch Zeit verschoben - in Erwartung auf den zwölften Glockenschlag am Silvesterabend, um das neue Jahr zu begrüßen. In der Welt des Sports aber standen und stehen zum Jahresende immer noch zwei Highlights an - der Beginn der Vierschanzentournee der Skispringer in Oberstdorf und das Finale des Spengler Cups im Eishockey, das als Abschluss eines internationalen Turniers stets am 31. Dezember in schweizerischen Davos ausgetragen wird. Bei beiden Events sprechen seit Jahren erstmals wieder auch tschechische Sportler ein gehöriges Wort bei der Ermittlung der Sieger mit. Lothar Martin sagt Ihnen, um welche Aktiven es sich dabei handelt.
Wie wir bereits in einer früheren Sendung berichtet haben, besitzt die tschechische Skispringergilde seit mehreren Jahren in Jakub Janda endlich wieder einen potentiellen Siegspringer. Leider konnte Janda seine in dieser Saison beständig tolle Form noch nicht in den angestrebten Sieg eines Weltcupspringens ummünzen, da es gegenwärtig mit dem Finnen Janne Ahonen einen Schanzenpiloten gibt, der nahezu unschlagbar ist. Mit mehreren zweiten und dritten Plätzen stand Janda jedoch schon zum wiederholten Male ganz knapp vor dem obersten Treppchen, so dass man hierzulande gespannt war, wie der 26-Jährige beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf bestehen würde. Rundfunkreporter Tomás Kohout sagt es uns:
"Jakub Janda verfehlte diesmal das Siegerpodest, dennoch ist sein neunter Platz im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren ein glänzender Erfolg. Im ersten Durchgang setzte er sich mit der Weite von 120 Metern klar gegenüber seinem chinesischen Kontrahenten durch, im zweiten Durchgang sprang er 127,5 Meter. Die Konkurrenz sprang jedoch noch weiter."
Allen voran wieder Ahonen, der in Oberstdorf bereits seinen achten Saisonsieg im neunten Weltcupspringen feiern konnte. Nun hofft Janda auf seine erneute Chance beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen.
Schon einen Tag eher, am frühen Nachmittag des Silvestertages, hoffen auch die Eishockeyspieler von Sparta Prag auf den ganz großen Triumph beim 78. Spengler Cup in Davos. Auch sie haben die tschechischen Farben in den vergangenen Jahren bei diesem populären Clubturnier mehrfach vertreten, allerdings erfolglos. Es reichte stets nur zu Platz 4 oder 5 unter den jeweils fünf Turnierteilnehmern. Doch in diesem Jahr hat der hauptstädtische Traditionsverein nach Siegen über Metallurg Magnitogorsk (6:5 n.P.), IFK Helsinki (4:2) und das Team Kanada (4:2) bereits vorzeitig das Finale erreicht. In diesem treffen die Prager voraussichtlich auf den gastgebenden HC Davos. Voll des Lobes waren Medien und Experten insbesondere nach dem 4:2-Sieg von Sparta über Cupverteidiger Kanada. Auch Assistenztrainer Marian Jelinek schloss sich den anerkennenden Worten an:
"Im ersten Drittel waren wir, so denke ich, das spielerisch bessere Team. Mit unserem Kombinationsspiel übertrafen wir die Aggressivität der Kanadier. Mit zunehmender Spielzeit aber gingen uns die Kräfte aus. Auf der anderen Seite kennt man den kanadischen Stil. Auch wir wissen, dass die Kanadier in der Lage sind, innerhalb von fünf Minuten ein Spiel zu drehen. Und das haben sie dann auch versucht. Ich denke, wir haben ein wirklich attraktives Spiel gesehen, mit vielen rassigen Zweikämpfen und Körperattacken sowie mit tollen spielerischen Aktionen. Ich denke, die Zuschauer durften zufrieden sein."
Die Spieler, Trainer und Betreuer von Sparta Prag aber werden wohl erst völlig zufrieden sein, wenn sie am Freitag den Spengler Cup erstmals seit 22 Jahren wieder nach Tschechien holen. Zuletzt gewann Dukla Jihlava 1982 die begehrte Trophäe.