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104 tschechische Bürger in Katastrophengebieten Südostasiens vermisst
Nach offiziellen Angaben gab es am Donnerstagabend 104 tschechische Bürger, die sich aus den Katastrophengebieten Südostasiens noch nicht gemeldet haben. Einige von ihnen haben die verheerende Flutwelle aller Wahrscheinlichkeit nach nicht überlebt, sagte der tschechische Außenminister Cyril Svoboda nach dem letzten Treffen des Krisenstabs. An den Beratungen nahm zum ersten Mal nach der Erdbeben- und Flutkatastrophe auch Premierminister Stanislav Gross teil. Die tschechischen Behörden seien bereit, so Gross vor Journalisten, unverzüglich entsprechende hygienische Maßnahmen zu treffen, falls in den von der Flutkatastrophe heimgesuchten Gebieten eine Epidemie ausbrechen und auf die Tschechische Republik übergreifen sollte. Am Mittwoch hatten tschechische Medien den Ministerpräsidenten kritisiert, zu einem Zeitpunkt im Skiurlaub zu verbleiben, wenn Dutzende Tschechen vermisst werden. Die Tschechische Armee entsandte am Donnerstag eine Sondermaschine mit über neun Tonnen humanitäre Hilfsgüter an Bord nach Indonesien. Auf dem Rückflug soll sie tschechische Touristen aus Thailand, Sri Lanka und den Malediven zurück nach Hause bringen. Ihnen sollen ein Arzt und ein Psychologe mit einer Hilfeleistung zur Verfügung stehen.
Spendengeld aus Tschechien für Südostasien
Mit dem Spendengeld für Südostasien, das tschechische Bürger auf verschiedene zu diesem Zweck eingerichtete Konten einzahlen, werden in der ersten Phase vor allem Hygieneartikel, Trinkwasser, Nahrungsmittel und Medikamente finanziert. Später sollen die gesammelten Gelder auch für den Wiederaufbau der betroffenen Gebiete verwendet werden. Die erste Spendengeldsumme hat z.B. die tschechische Organisation Clovek v tisni/Mensch in Not nach Thailand geschickt. Das Geld wurde nach einer Information ihres Mitarbeiters Jan Mrkvicka von einer deutschen Partnerorganisation zum Ankauf des in mehreren thailändischen Dörfern benötigten Materials verwendet.
CSOB erstreitet Milliardenentschädigung von der Slowakei
Eine Entschädigung in Höhe von 24,7 Milliarden Slowakischen Kronen, rund 700 Mio. Euro hat das tschechische Bankhaus Ceskoslovenska obchodni banka (CSOB) gegenüber der Slowakischen Republik erstritten. Darüber entschied am Mittwoch das Internationale Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) in Washington. In dem Streit ging es um Forderungen der CSOB an die slowakische staatliche Firma Slovenska inkasni.
Die Slowakei will nach Informationen von Finanzminister Ivan Miklos die Möglichkeit erwägen, eine Berufung gegen die ICSID-Entscheidung einzulegen. Das Verdikt der Washingtoner Arbitrage bezeichnete Miklos am Donnerstag als "Explosion einer Zeitbombe, hinterlassen von den Regierungen Vladimir Meciars". Sollte sich die Slowakei dazu entscheiden, die Summe zu bezahlen, würde dies eine Erhöhung des diesjährigen Defizits der öffentlichen Finanzen der Slowakei um 1,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bedeuten, sagte der slowakische Finanzminister vor Journalisten. Nach der slowakischen Tageszeitung Hospodarske noviny könnte eine Zahlungsverpflichtung in dieser Höhe die Erfüllung der Haushaltskriterien zur Euro-Einführung in der Slowakei in Frage stellen. In diesem Zusammenhang hat die CSOB ihre Bereitschaft deklariert, einen Zeitplan für Zahlungsraten mit der Slowakei zu vereinbaren.
Errichtung neuer tschechisch-österreichischer Grenzübergänge in Sicht
In der Nähe der südmährischen Stadt Znojmo/Znajm am Rande des Naturschutzgebietes Podyji/ Thayatal sollen in absehbarer Zeit neue Grenzübergänge für Fußgänger und Radfahrer errichtet werden. Die Bewohner von Vranov nad Dyji sowie Besucher des dortigen Barockschlosses werden die Möglichkeit haben, auf einem Wanderweg über den Grenzübergang Podmyce - Felling auf österreichisches Gebiet zu gelangen. Ein neuer Wanderweg soll über den Grenzübergang Hnanice-Mitterretzbach/Heiliger Stein entstehen.
Höhere Selbstbehalte bei Medikamenten vorgesehen
Ab Januar 2005 werden die Tschechen höhere Selbstbehalte für ausgewählte Medikamente zahlen müssen. Dies sagte am Donnerstag der Präsident der Tschechischen Apothekerkammer, Lubomir Chudoba. Konkrete Beispiele wollte er nicht nennen. Es liege an den Politikern, eine erträgliche Grenze für die finanzielle Beteiligung der Patienten festzulegen und dabei die sozial schwachen Personen zu berücksichtigen. Von den insgesamt 180 Milliarden Kronen, ca. 6 Milliarden Euro, die das tschechische Gesundheitswesen pro Jahr in Anspruch nimmt, bezahlen die Patienten in Cash rund acht Prozent. Auf dieselbe Prozentrate belaufen sich die Ausgaben der Menschen, die ihre Medikamente rezeptfrei in der Apotheke kaufen.
Frau stirbt nach Sprung aus Fenster des Verteidigungsministeriums
Nach einem Sprung aus einem Fenster im vierten Stock des Verteidigungsministeriums in Prag-Dejvice ist am Mittwochnachmittag eine 52jährige Frau ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei handelte es sich zweifelsfrei um Selbstmord. Die Frau hatte als Zivilangestellte des Ministeriums in der Personalabteilung gearbeitet.