Schulmesse "Schola nova": Vom interaktiven Unterricht zum kunterbunten deutschen Schulranzen

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Schola nova - neue Schule. So lautet das Motto einer internationalen Messe, die gegenwärtig im Prager Messepalast zu besuchen ist. Studienmöglichkeiten im Ausland, Stipendien und Internetportale, aber auch ganz handfeste Dinge präsentieren um die 110 Aussteller der schulinteressierten Öffentlichkeit. Silja Schultheis hat sich für Sie ein wenig an den Ständen im Messepalast umgehört.

"Wir sind Hersteller der Schulranzenmarke McNeal, in Deutschland eine der meist verkauften Schulranzen, und wollen eben dieses speziell- deutsche Schulranzen-Phänomen, mit diesen bunten Sachen, eben in die angrenzenden Länder ein bisschen weiterverbreiten."

"Wir stellen Produkte zur Kommunikation zwischen Schulen und Familien her. Da ist einmal das Informationsportal skola-online.cz und dann ein Projekt, das den Eltern die Möglichkeit bietet, die Anwesenheit ihrer Kinder in der Schule von zuhause aus online zu überprüfen".

Stände wie der der Gesellschaft CCA mit ihrem Informations- und Bildungsportal škola-online waren es, die bei den Besuchern der Messe besonders gut ankamen. Unterhält man sich mit den Ausstellern, bekommt man den Eindruck, dass immer mehr Schulen in Tschechien sich um interaktiven Unterricht bemühen. Sehr zahlreich vertreten waren auf der Messe auch Agenturen, die Sprachkurse oder Studienaufenthalte im Ausland anbieten. Die meisten auf kommerzieller Basis. Das Koordinierungszentrum für deutsch-tschechischen Jugendaustausch Tandem, einer der wenigen nicht-kommerziellen Aussteller, vermittelt seit Jahren deutschen und tschechischen Schulen Austauschpartner im jeweils anderen Land. Und beobachtet dabei immer wieder ein Problem, das im tschechsichen Schulsystem begründet liegt. Hansjürgen Karl, pädagogischer Mitarbeiter von Tandem Regensburg:

"Das Hauptproblem ist einfach, dass wir die Direktoren auch überzeugen müssen, dass Schüleraustausch eine gute Sache ist. Die Kinder sind begeistert, die sehr engagierten Lehrer sind auch sehr begeistert. Aber den Direktor zu überzeugen, dass es Sinn macht, eine Schulklasse für eine Woche ins Ausland zu schicken, das ist häufig etwas schwierig. Im Unterschied zu Deutschland haben die Direktoren in Tschechien einfach wesentlich mehr Möglichkeiten, etwas zu erlauben, einzuschränken oder ganz einfach zu verbieten."

Der Zusammenhang zwischen den doch sehr unterschiedlichen Messeständen erschließt sich dem Besucher von "Schola nova" nicht so recht. Doch zumindest ein gemeinsames Ziel haben die insgesamt 110 Aussteller, die sich bis Donnerstag im Prager Messepalast präsentieren: sie wollen die schulinteressierte Öffentlichkeit für sich gewinnen. Z.B: mit ihren bunten deutschen Schulranzen:

"Es ist ein Test. Dass wir nicht hierher kommen und die Leute reißen uns die Sachen aus den Händen, das ist auch klar, denn das Preisgefüge ist ja hier noch ein ganz anderes als in Deutschland. Aber die Kinder haben auch hier Augen. Und spätestens wenn die ersten fünf Kinder hier vorbei laufen, haben die Eltern verloren - das ist immer so."

Begleitend zur Messe gibt es eine Reihe an Vorträgen und Diskussionen - den Auftakt bildete am Dienstag eine Veranstaltung mit Schulministerin Buzkova, in der es um die Reform des tschechischen Schulwesens ging.

http://node1.bvv.cz/scholanova