Schriftstellerin Uta van Deun auf der Suche nach Wurzeln in Nordböhmen

Uta van Deun (Foto: Martina Schneibergova)

Nordböhmen, seine Geschichte und Landschaft war das gemeinsame Thema des Leseabends, der am Montag vom Sudetendeutschen Büro in Prag veranstaltet wurde. Aus ihren Werken haben zuerst zwei tschechische Autoren - Radek Fridrich und Martin Fibiger - gelesen. Die deutsche Schriftstellerin Uta van Deun, die aus Nordböhmen stammt, beschreibt die Suche nach ihren Wurzeln im Buch mit dem Titel "... und bin doch heimatlos geblieben". Als sie ihren nordböhmischen Heimatort Rybniste/Teichstatt verlassen musste, war sie erst drei Jahre alt. Kann man da überhaupt über eigene Erinnerungen sprechen, die inspirierend wirken? Uta van Deun meint:

Uta van Deun  (Foto: Martina Schneibergova)
"Ich kann mich also nicht erinnern. Ich fuhr im Jahre 1995 mit einer Freundin nach Dresden und wir machten einen Abstecher in meinen Heimatort, wo ich geboren bin. Da stand ich vor diesem sterbenden Haus - dem Haus meiner Großeltern, in dem ich geboren bin und war tief berührt. Das war so mein Aha-Erlebnis, dass ich sagte, da muss ja noch irgendetwas sein. Ich bin diesem Gefühl nachgegangen und habe mich auf Spurensuche begeben."

Wie hat sich diese Spurensuche weiter entwickelt?

"Ich musste nicht dauernd hinfahren. Aber das Gefühl, das ich hatte, als ich vor dem Haus stand, brachte mich dazu, dass ich alles recherchierte, wie es in der Vergangenheit war. Wie in einer richtigen Therapie bin ich dieses durchlaufen."

Mehr über die Lesung hören Sie in der nächsten Ausgabe der Sendereihe "Begegnungen".