Enlarge-Net Schlusskonferenz in Ústí nad Labem
Am Donnerstag fand in der nordböhmischen Stadt Ústí nad Labem / Aussig die Schlusskonferenz des trinationalen Vernetzungsprojekts Enlarge-Net statt. Das Projekt wurde im Mai 2003 von den Regionen Sachsen, Nordböhmen und Niederschlesien im Zuge der bevorstehenden EU Erweiterung ins Leben gerufen, und soll dazu dienen, dauerhafte Verbindungen zwischen den teilnehmenden Regionen zu schaffen. Chris Schmelzer war vor Ort und sprach mit einigen Beteiligten.
"Enlarge-Net war unsere gemeinsame, regionale Antwort auf die EU-Erweiterung. In meinen Augen jedenfalls das richtige Projekt zur richtigen Zeit."
So der Dresdener Oberbürgermeister, Ingolf Roßberg. Und tatsächlich bot Enlarge-Net Akteuren aller drei Länder die Möglichkeit sich kennen zu lernen, Netzwerke zu bilden und über die gemeinsame Gestaltung der Gesamtregion nachzudenken. Dies geschah in den fünf nach Themenbereichen unterteilten Arbeitsgruppen, die in den letzten zwei Jahren regelmäßig zusammenkamen. Doch der Abschluss des Enlarge-Net Projektes bedeutet keineswegs ein Ende der Zusammenarbeit. Neben einer Reihe von Ideen für zukünftige Projekte, sind aus dem Enlarge-Net bereits konkrete Folgeprojekte hervorgegangen. Zum einen das EU-MED-EAST Projekt, dass zur Verbesserung und Integration des Gesundheits- und Sozialwesens beitragen soll, und zum anderen ein Projekt zur Förderung der grenzüberschreitenden Arbeitskraftmobilität. Doch wie wurde eigentlich die tschechisch-deutsche Zusammenarbeit von deutscher Seite empfunden. Dazu Jörn Timm, Europabeauftragter der Stadt Dresden und Projektmanager von Enlarge-Net:
"Wir hatten vor allem Ústí nad Labem und den dazugehörigen Landkreis als sehr starke Partner in dem Projekt. Es waren Partner, die die Zusammenarbeit vorangetrieben haben. Dass die Abschlusskonferenz im Regionalparlament in Ústí nad Labem stattgefunden hat, zeigt auch, welchen Stellenwert die tschechische Seite diesem Projekt beigemessen hat."
Und wie wird die bisherige Zusammenarbeit von tschechischer Seite beurteilt? Dazu Tomas Sýkora, Enlarge-Net Koordinator der Stadt Ústí nad Labem:
"Wir haben uns gegenseitig bestätigt, dass eine unterschiedliche Legislative nicht immer förderlich ist für die Lösung gemeinsamer Probleme. Dies hat oft große Probleme verursacht. Aber trotz dieser Schwierigkeiten konnten wir einige konkrete Ergebnisse erzielen. Es wurden Nachfolgeprojekte initiiert, die sicherlich der ganzen Region hier im Herzen Europas einen Gewinn bringen werden."
In einem sind sich die Vertreter aller Seiten einig: Das Projekt Enlarge-Net war eine Schule, die durchlaufen werden musste, um die deutschen, tschechischen und polnischen Grenzregionen auf die zukünftigen gemeinsamen Herausforderungen vorzubereiten.