30 Jahre Internet in Tschechien
Der 13. Februar 1992 gilt als die Geburtsstunde des Internet in Tschechien. An diesem Tag wurde die Tschechoslowakei, und damit auch das heutige Tschechien, als weltweit 39. Staat mit dem World Wide Web „verbunden“.
Der offizielle Akt ereignete sich an der Tschechischen Technischen Universität im Prager Stadtteil Dejvice, genauer gesagt im Hörsaal Nummer 256 der Fakultät für Elektrotechnik. Die allererste Verbindung erreichte eine Geschwindigkeit von 19,2 Kilobit pro Sekunde.
Die allermeisten Menschen können sich heute ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen. Sie suchen nach Informationen, lesen E-Mails, buchen Urlaube, bezahlen in E-Shops, versenden Fotos und lustige Videos. In Zeiten der Pandemie sind Online-Sitzungen selbstverständlich, Schulen weichen auf Fernunterricht aus. Dabei ist es erst 30 Jahre her, dass dieses Phänomen langsam in unser Leben trat.
Die Anfänge in der damaligen Tschechoslowakei (die Teilung des Staates in die Tschechische und die Slowakische Republik erfolgte zehn Monate später am 31. Dezember 1992) verliefen mehr als bescheiden. Nur einige ausgewählte Universitäten, große Unternehmen und ein paar Enthusiasten schlossen sich dem World Wide Web an. Sie waren bereits vor der Zeremonie mit Netzen wie FidoNet, EUnet oder EARN verbunden.
Heute ist die Mehrheit der tschechischen Bevölkerung regelmäßig im Internet. Nach den neuesten Daten des Tschechischen Statistikamtes (ČSÚ) nutzten im vergangenen Jahr etwa 83 Prozent der Menschen über 16 Jahren in der Tschechischen Republik das Internet. In absoluten Zahlen sind das 7,3 Millionen Menschen. Fast alle Familien mit Kindern sowie junge Familien ohne Kinder sind an das Internet angeschlossen (über 98 Prozent). Dagegen ist nur knapp die Hälfte aller Rentner-Haushalte online. Allerdings liegt Tschechien immer noch unter dem europäischen Durchschnitt: Die meisten vernetzten Haushalte in Europa gibt es mit 97 Prozent in den Niederlanden, die wenigsten in Bulgarien (79 Prozent).
