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Schröder in Prag: Vertreibung war Folge des Krieges

Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder ist am Dienstag zu einem Kurzbesuch in die Tschechische Republik gekommen. Im Gespräch mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Jiri Paroubek sagte Schröder, dass die Beziehungen zwischen Tschechien und Deutschland sehr gut seien. Das positive Verhältnis könne auch durch politische Äußerungen vom vergangenen Wochenende nicht beeinflusst werden. Damit spielte Schröder auf den Sudetendeutschen Tag in Augsburg an. Dort wurde unter anderem behauptet, die Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg sei keine unmittelbare Kriegsfolge gewesen. Schröder sagte, er betrachte die Äußerungen der Sudetendeutschen Landsmannschaft für die bilateralen Beziehungen als nicht repräsentativ. Beide Regierungschefs haben am Nachmittag beim ehemaligen Konzentrationslager Terezin / Theresienstadt der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Tschechischer Außenminister reagiert nicht auf Äußerungen von Stoiber

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda wird nicht auf die Äußerungen von Edmund Stoiber während des Sudetendeutschen Tages reagieren. Sein Gesprächspartner im Sinne der Deutsch-tschechischen Erklärung seien die deutsche Regierung und der deutsche Außenminister, so der Sprecher des tschechischen Außenamtes. Svoboda reagierte damit auf Forderungen aus der tschechischen Sozialdemokratischen Partei, er möge zu den Aussagen der Sudetendeutschen Stellung beziehen.

Premierminister Paroubek wirbt in Paris für EU-Verfassung

Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek beteiligt sich an einer Kampagne der französischen Sozialisten für die Ratifizierung der EU-Verfassung. Am Mittwoch nimmt er in Paris an einer öffentlichen Debatte teil, wo er eine Rede halten wird. Der Sozialdemokrat Paroubek und seine Partei gelten als Befürworter des Verfassungsvertrages, die Sozialisten in Frankreich sind hinsichtlich des Dokumentes gespalten. Das Referendum über die EU-Verfassung wird in Frankreich am 29. Mai abgehalten. Tschechien ist das einzige Land der Europäischen Union, in dem die Form der Ratifizierung noch nicht feststeht.

Euromünzen sollen die ganze EU abbilden

Die gegenwärtigen Euro-Münzen spiegeln nicht die neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wider, auf der Vorderseite sind nur die alten EU-Staaten abgebildet. Die Finanzminister der Eurozone haben in Luxemburg beschlossen, das ganze EU-Gebiet abzubilden, also auch das Territorium der Tschechischen Republik. Die Veränderung soll sich 2007 anlässlich des Beitritts von neuen Staaten zur Eurozone bemerkbar machen.

Vaclav Klaus: Europarat soll gegen "Postdemokratie" kämpfen

Präsident Vaclav Klaus sagte während einer Sitzung des Europarates in Warschau, dessen Aufgabe solle darin bestehen, gegen die - wie er sich ausdrückte - "Postdemokratie" zu kämpfen. Darunter versteht Klaus den Druck der Nichtregierungsorganisationen auf das Leben der Gesellschaft, denn diese seien nicht durch demokratische Wahlen legitimiert. Mit seiner Äußerung ist Klaus in Tschechien auf Widerstand gestoßen. Die meisten Politologen beurteilen seine Äußerungen als unangebracht und unqualifiziert.

Neues Archiv-Material: Tschechoslowakei lehnte Nuklearhilfe für Nordkorea ab

In Tschechien sind Berichte aufgetaucht, denen zufolge Nordkorea in den 60er Jahren bemüht war, von seinen ehemaligen kommunistischen Verbündeten in Europa, einschließlich der damaligen Tschechoslowakei, einen Atomreaktor zu erwerben. Der Reaktor hätte der Herstellung von Nuklearwaffen dienen sollen, heißt es. Als Quelle dieser Informationen dienten Dokumente aus russischen und ungarischen Archiven, die von der US-amerikanischen Organisation Wilson Center veröffentlicht wurden. Wie die tschechische Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf das Wilson Center berichtet, war die Reaktion der damaligen Ostblockländer auf die nordkoreanischen Forderungen stets negativ.

Hundert Jahre Autoproduktion in Mlada Boleslav

Vor genau 100 Jahren wurde im nordböhmischen Mlada Boleslav / Jungbunzlau die Autoproduktion aufgenommen. Das erste Modell, das von den heutigen Skoda-Werken hergestellt wurde, erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 40 km/h. Heute werden bei Skoda Auto drei verschiedene Basistypen produziert, im nächsten Jahr soll das neue Modell Skoda Roomster dazukommen.

Wetter

Am Mittwoch ist es in Tschechien voraussichtlich trüb und regnerisch, am Nachmittag könnte sich die Bewölkung stellenweise auflockern. Tageshöchsttemperaturen 10 bis 14 Grad.