Täglicher Nachrichtenüberblick
Gesundheitsministerium plant neue Strategie für Coronavirus-Tests
Tschechien plant ein effektiveres Vorgehen bei den Tests auf Coronavirus. An Orten, die von der Infektion stärker betroffen sind, soll intensiver und flächendeckend getestet werden, teilte Gesundheitsminister Adam Vojtěch am Donnerstag mit. Das Gesundheitsministerium hat seine neue Strategie zur Eindämmung des Coronavirus auf einer Pressekonferenz in Prag vorgestellt.
Laut dem stellvertretenden Gesundheitsminister Roman Prymula gehören zu den betroffenen Regionen unter anderem Grenzgebiete an der tschechisch-deutschen Grenze. Dort müsse man sich auf Berufspendler, Seniorenheime und medizinische Einrichtungen vorrangig konzentrieren, so Prymula.
Covid-19: Über 40 Prozent der Erkrankten sind genesen
Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen ist am Mittwoch um 75 Menschen gestiegen. Die Gesamtzahl der positiven Coronavirus-Fälle liegt somit in Tschechien aktuell bei 7581. Am Mittwoch wurden über 7000 Personen auf das Virus getestet.
Insgesamt 227 Menschen sind hierzulande an der Krankheit Covid-19 gestorben. Die Zahl jener, die von der Lungenkrankheit genesen sind, stieg auf 3120, das sind mehr als 40 Prozent der Erkrankten. Die Daten wurden auf der Webseite des Gesundheitsministeriums am Donnerstagmorgen veröffentlicht.
Modellschätzung: Ende Mai 8500 Covid-19 Fälle
Bis Ende Mai wird es in Tschechien rund 8500 Ansteckungen mit dem Covid-19-Erreger geben. Das geht aus einer Prognose hervor, die vom Institut für Gesundheitsinformationen und Statistik (ÚZIS) am Donnerstagmorgen auf einer Pressekonferenz in Prag vorgestellt wurde. Die Statistiker rechnen mit einem durchschnittlichen Tageszuwachs im Mai um 15 Fälle. Die Epidemie verliere an Kraft, sagte ihr Leiter Ladislav Dušek vor Journalisten.
Laut Angaben des Amtes infiziert ein Angesteckter derzeit 0,7 Personen. Etwa 15 Prozent der Patienten müssen in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Risikoaltersgruppe über 65 Jahre beteiligt sich an der Gesamtzahl der Fälle mit etwa 20 Prozent, die Zahl der Erkrankten über 75 Jahre sank auf neun Prozent.
Abgeordnete kritisieren Präsidialkanzleichef Mynář wegen Chinas Drohbrief
Der Auswärtige Ausschuss des Abgeordnetenhauses wirft dem Chef der Präsidialkanzlei Vratislav Mynář dessen Vorgehen in Sache des Briefes der chinesischen Botschaft zur geplanten Reise des verstorbenen Senatsvorsitzenden Jaroslav Kubera (ODS) auf Taiwan vor. Mynář verschweige wichtige Informationen und bagatellisiere die Umstände des Drucks auf Kubera, stellte der Ausschuss am Donnerstag fest. Die Stellungnahme der Abgeordneten von Ausschussmitglied Vít Rakušan (Stan) via Twitter veröffentlicht. Der Ausschuss habe klar gezeigt, dass es mit dem Kommunikationsstil der Präsidialkanzlei nicht einverstanden sei, so Rakušan. Mynář wurde zur Sitzung des Ausschusses eingeladen, lehnte die Teilnahme aber schriftlich ab.
Der ehemalige Vorsitzende des tschechischen Senats Jaroslav Kubera stand wegen seiner geplanten Taiwan-Reise unter starkem Druck. Davon zeugte auch ein Drohbrief der chinesischen Botschaft, der kurz nach dem Tod des Politikers gefunden wurde. Der Brief trug den Stempel der Postannahmestelle von Staatspräsident Zeman. Die Umstände, unter denen das Schreiben entstand, sind bisher nicht geklärt.
Lucie Koldová gewinnt Hauptpreis Czech Grand Design 2019
Die Produktdesignerin Lucie Koldová hat den Hauptpreis Czech Grand Design 2019 gewonnen. Somit hat zum zweiten Mal in Folge den Titel Grand Designer des Jahres geholt. In die Hall of Fame des tschechischen Designs wurde die Künstlerin Květa Pacovská aufgenommen. Die Preisträger wurden im Tschechischen Fernsehen am Mittwochabend verkündet, die Preise wurden in Folge der Corona-Krise individuell vergeben.
Lucie Koldová ist vor allem für ihre Leuchten- und Möbelkreationen bekannt. Sie gestaltet Designs für internationale Kunden wie Peruse oder Brokis. Für ihre Werke wurde sie mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Als einzige Designerin aus Tschechien konnte Koldová auf der imm cologne 2018 ihre Vision im Projekt Das Haus vorstellen.
Corona: Staat verspricht eine Milliarde Kronen als Förderung für Sportvereine
Die Sportklubs und Turnvereine in Tschechien bekommen vom Staat höchstwahrscheinlich eine Sonderförderung in Höhe von einer Milliarde Kronen (37 Millionen Euro). Diese soll ihnen helfen, die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Krise zu überwinden. Das teilte der Vorsitzende der Nationalen Sportagentur (NSA) Milan Hnilička am Donnerstag mit. Seiner Aussage nach seien das Finanzministerium und Premier Andrej Babiš mit der Subvention einverstanden.
Die Sportagentur soll die Fördergelder im Rahmen eines Sonderprogramms auszahlen. Die Sportvereine können unter anderem Ersatzzahlungen für Betriebsverluste in Folge der Corona-Krise beantragen.
Das Wetter am Freitag, den 1. Mai
Am Freitag ist es in Tschechien bewölkt, im Tagesverlauf vor allem im Norden und Westen örtlich mit Regenschauern. Gegen Abend nimmt die Bewölkung zu und es regnet. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 15 bis 19 Grad Celsius, im nördlichen und im westlichen Landesteil nur bei 14 Grad.