Täglicher Nachrichtenüberblick
Debatte im tschechischen Abgeordnetenhaus über Verlängerung des Notstands
Das tschechische Abgeordnetenhaus will am Dienstag über eine Verlängerung des Notstands entscheiden. Premier Andrej Babiš (Partei Ano) und sein Minderheitskabinett fordern eine Weiterführung dieser Maßnahme bis 11. Mai. Die Opposition ist jedoch nur bereit, eine Verlängerung bis Ende April zu dulden. Dazu gehören auch die Kommunisten, deren Stimmen bisher der Regierung meist eine Mehrheit verschafft haben.
Vor allem liberal-konservative Oppositionsparteien verlangen von der Regierung eine Exit-Strategie aus den Anti-Corona-Maßnahmen. Premier Babiš sagte am Dienstag vor den Abgeordneten, er wolle den Notstand nicht eine Sekunde länger als nötig. Es könne jedoch sein, dass er nicht zum letzten Mal um eine Verlängerung bitten müsse, so der Ministerpräsident.
Gesundheitsminister arbeitet an Exit-Strategie aus Corona-Maßnahmen
Das tschechische Gesundheitsministerium hat die Arbeiten aufgenommen an einer Exit-Strategie aus den Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. Dies sagte Ressortchef Adam Vojtěch (parteilos) dem Nachrichtenportal des Tschechischen Rundfunks (irozhlas.cz). Alle Entscheidungen müssten aber gut abgewogen werden, ergänzte der Minister.
Oppositionspolitiker haben am Dienstag vor der Debatte im Abgeordnetenhaus über eine Verlängerung des Notstands die Regierung aufgefordert, ihre Pläne für die Rückkehr zur Normalität offenzulegen. Am Montag gab das Kabinett bereits erste Lockerungen bekannt. Diese betreffen den Sport im Freien und die Öffnung bestimmter Geschäft.
Japan bietet auch Tschechien Medikament gegen Covid-19 an
Japan hat mehreren Ländern inklusive Tschechien ein Medikament angeboten, das gegen die Lungenkrankheit Covid-19 helfen soll. Es handle sich um das antivirale Grippemittel Avigan, gab das japanische Außenministerium bekannt. Man befinde sich in der Phase klinischer Tests, Avigan habe seine Wirksamkeit bereits beim Kampf Chinas gegen die Krankheit bewiesen, hieß es.
Das Außenministerium in Tokio nannte insgesamt 20 Länder, die das Medikament erhalten sollen. Darunter war auch die Tschechische Republik. Die Presseagentur ČTK schrieb, sie bemühe sie sich um eine Stellungnahme des tschechischen Gesundheitsministeriums.
Kulturminister schlägt Hilfsprogramm für die Kultur vor
Kulturminister Lubomír Zaorálek will das Regierungskabinett um 1,16 Milliarden Kronen (42 Millionen Euro) an Corona-Hilfe für die tschechische Kultur bitten. Davon sollen 440 Millionen Kronen (knapp 16 Millionen Euro) für unabhängige Künstler und Institutionen bestimmt sein, wie aus einer Kabinettsvorlage des Ressorts hervorgeht. 300 Millionen Kronen (11 Millionen Euro) gingen an staatlich geförderte Kulturbetriebe, so die Idee.
Zaorálek schlägt zudem vor, ein Förderprogramm aufzulegen, um Kultur online besser zugänglich zu machen.
Tschechische Lehrer skeptisch gegenüber Unterricht mit Mundschutz
Die tschechischen Lehrer sind skeptisch gegenüber einer Wiederaufnahme des Schulunterrichts mit selbstgefertigtem Mundschutz. Dabei könnte es zu hygienischen Problemen kommen, sagte die Vorsitzende des Lehrerverbandes „Učitelská platforma“, Petra Mazancová. Die Vereinigung forderte daher die Bereitstellung von Einweg-Schutzmasken durch den Staat.
Nach einem Vorschlag von Bildungsminister Robert Plaga (Partei Ano) könnten Mitte Mai die tschechischen Schulen ihren Unterricht wieder aufnehmen. Wie auch der Epidemiologe Roman Prymula hält Plaga dann aber das Tragen eines Mundschutzes in den Klassenräumen für nötig.
Kellner bleibt reichster Tscheche, Babiš auf Platz vier
Der Unternehmer Petr Kellner ist weiter der reichste Tscheche. Dies geht aus der neuesten Liste der Dollarmillionäre hervor, die Forbes veröffentlicht hat. Demnach hat Kellner als Eigner der Investmentgruppe PPF insgesamt 14,9 Milliarden Dollar Vermögen.
Insgesamt acht Tschechen haben es in die Milliardärsliste geschafft. Hinter Kellner sind dies der Immobilienmagnat Radovan Vítek, der Unternehmer Daniel Křetínský und Premier Andrej Babiš als Gründer des agrarchemischen Konzerns Agrofert. Dabei ist das Vermögen des tschechischen Regierungschefs gegenüber dem vergangenen Jahr von 3,5 Milliarden auf 3,2 Milliarden Dollar zurückgegangen.
Saisonabbruch in tschechischem Amateurfußball
Im tschechischen Amateurfußball werden wegen der Corona-Pandemie alle Wettbewerbe vorzeitig beendet. Damit gibt es in dieser Saison keinen Abstieg und keinen Aufstieg, entschied der Fußballverband am Dienstag. Eine Ausnahme bilden Auf- und Abstieg in beziehungsweise aus den professionellen Ligen.
Das Halbfinale und das Finale des Verbandspokals sollen nach dem Willen der Funktionäre jedoch ausgespielt werden. Man habe es auf einen noch festzulegenden späteren Termin verschoben, sagte Verbandspräsident Martin Malík.
Das Wetter am Mittwoch, 8. April
Auch am Mittwoch setzt sich in Tschechien das schöne Frühlingswetter fort. Im ganzen Land scheint dabei die Sonne. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf Werte zwischen 17 und 21 Grad Celsius.