Täglicher Nachrichtenüberblick

Coronavirus: Zahl der bestätigten Fälle steigt in Tschechien über 3000

Die Zahl der mit dem Covid-19-Erreger infizierten Menschen lag am Dienstagmorgen in Tschechien bei 3002 Fällen, wie das Gesundheitsministerium auf seinen Webseiten informierte. Demzufolge stieg die Zahl der Erkrankten in den letzten 24 Stunden um 184. Insgesamt sind knapp 49.000 Menschen hierzulande bisher auf das Coronavirus getestet worden.

Die erste Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus wurde in Tschechien am 1. März festgestellt. 25 Erkrankte sind bisher gestorben, 25 Menschen wurden mittlerweile geheilt.

Tschechien verteidigt die Maskenpflicht trotz WHO-Empfehlung

Die WHO will durch ihren Rat, keinen Mundschutz zu tragen, einen Mangel an Mundschutzmasken für das Gesundheitspersonal verhindern. Das meint der stellvertretende Gesundheitsminister und Hauptkoordinator des Kampfes gegen das Coronavirus in Tschechien, Roman Prymula. Die Empfehlungen der WHO sind ihm zufolge gewissermaßen politisch motiviert. In Tschechien gebe es keinen solchen Mangel, da die Bürger selbstgenähte Baumwolle-Mundschutzmasken tragen, so Prymula weiter.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus keinen Nutzen im allgemeinen Mundschutztragen. Vielmehr gebe es zusätzliche Risiken, wenn Menschen die Masken falsch abnehmen und sich dabei womöglich infizieren, teilte die WHO am Montag mit.

Tschechien ist eines der wenigen Länder, die wegen der Coronavirus-Epidemie eine allgemeine Mundschutz-Pflicht in der Öffentlichkeit eingeführt haben.

Verteidigungsminister dementiert Berichte zu neuen Krisenplänen

Das Verteidigungsministerium hat am Dienstag den Vorwurf einzelner Medien zurückgewiesen, die Rolle des Parlaments in Krisenzeiten einschränken zu wollen. Man habe die Regierung nur über die Empfehlungen einer Expertengruppe informiert, teilte ein Sprecher des Ressorts mit. Diese habe sich seit 2015 mit Möglichkeiten zur Lösung von Krisensituationen beschäftigt, hieß es weiter. Laut Berichten der Nachrichtenportale Aktuálně.cz und Respekt vom Montag wollte Verteidigungsminister Lubomír Metnar für Krisenzeiten umfangreiche Machtbefugnisse für die Regierung und den Premier durchsetzen. Der Minister habe dem Kabinett entsprechende Dokumente vorgelegt, hieß es.

Demzufolge dürfte der Regierung jegliche Entscheidungsgewalt zukommen, sollte das Parlament nicht mehr handlungsfähig sein. Wenn auch das Kabinett nicht mehr zusammentreten könne, soll der Premier dem Bericht zufolge vollkommen eigenmächtig Beschlüsse fassen. In dringenden Krisensituationen könnte allein die Regierung den Notstand ausrufen, wobei das Parlament diesen erst rückwirkend bestätigen würde, steht in dem Entwurf des Expertenteams.

Premier Andrej Babiš (Partei Ano) sagte am Montag gegenüber Aktuálně.cz und Respekt, er wisse nichts von der Initiative des Verteidigungsministers. Die Regierung werde sich damit nicht befassen, so Babiš.

Regierung ordnet Quarantäne für alle Rückkehrer aus dem Ausland an

Alle Rückkehrer in die Tschechische Republik müssen nach ihrer Ankunft in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne. Das hat die Regierung am Montag beschlossen. Das Kabinett begründete die Maßnahme mit der sich weiter ausbreitenden Coronavirus-Pandemie in der Welt. Bisher galt diese Anordnung nur für Einreisende, die aus 19 Risikoländern nach Tschechien zurückkehren.

Bei der Regelung wird mit zahlreichen Ausnahmen gerechnet, wie Innenminister Jan Hamáček (Sozialdemokraten) nach der Kabinettssitzung mitteilte. Die Quarantäne-Pflicht gilt unter anderem nicht für Pendler, die in den Nachbarländern Deutschland und Österreich im Gesundheitswesen, im Sozialdienst oder bei den Rettungskräften tätig sind.

Tschechien will japanisches Medikament Favipiravir gegen Covid 19 testen

Das tschechische Gesundheitsministerium führt Verhandlungen mit Japan über die Lieferung des japanischen Grippe-Heilmittels Favipiravir. Das Medikament ist angeblich wirksam bei der Behandlung von Covid-19-Erkrankten. Das teilte das Institut für Medikamentenkontrolle (SÚKL) auf seinen Webseiten mit.

Wie auch bei anderen Medikamenten, die gegen die durch das neuartige Coronavirus verursachte Krankheit eingesetzt werden, handelt es sich um ein experimentelles Vorgehen. Studien zur Wirksamkeit von Favipiravir gegen Covid-19 sind erst angelaufen. Getestet werden weltweit zudem Medikamente gegen Malaria, HIV und Ebola.

Škoda Octavia erhält Red Dot Award 2020

Das neue Modell von Škoda Octavia hat den Design-Preis "Red Dot Award 2020" in der Kategorie „Product Design“ erhalten. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Modell habe die vierzigköpfige Jury mit mit emotionalem Außendesign, im Detail ausgearbeiteten Elementen sowie eleganten und dynamischen Proportionen überzeugt, hieß es. Der tschechische Automobilhersteller konnte bereits zum 14 Mal den internationalen Design-Preis für sich gewinnen.

Seit über 65 Jahren zeichnet der „Red Dot Award“ innovatives Design in den mehreren Kategorien aus. Die feierliche Preisübergabe 2020 soll am 22. Juni in Essen stattfinden.

Wetter am Mittwoch, den 1. April

Am Mittwoch ist es in Tschechien heiter, im mährischen und schlesischen Landesteil zum Teil leicht bewölkt. Zu Beginn des Tages droht vereinzelt Glättegefahr. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 5 bis 9 Grad Celsius.