Täglicher Nachrichtenüberblick
VW muss vorerst keine Entschädigung an tschechische Autobesitzer zahlen
Der Volkswagen-Konzern muss tschechische Autobesitzer vorerst nicht im Abgasskandal entschädigen. Das Prager Stadtgericht hob am Donnerstag ein Urteil des Amtsgerichts für den achten Prager Stadtbezirk auf, demnach VW insgesamt 533 Millionen Kronen (rund 21 Millionen Euro) an die Autobesitzer zahlen sollte. Der Grund sind Fehler im Urteil und beim Vorgehen.
Das Stadtgericht gab unter anderem dem Einwand von Volkswagen statt, man sei nur auf Tschechisch, nicht aber auch auf Deutsch zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. Insgesamt 2435 tschechische Besitzer von Autos mit manipulierter Software hatten im September vergangenen Jahres eine Sammelklage eingereicht. Das Amtsgericht für den achten Prager Stadtbezirk sprach ihnen im März dieses Jahres jeweils 220.000 Kronen (8600 Euro) Entschädigung zu.
Karel Gott erhält doch kein tschechisches Staatsbegräbnis
Der Schlagersänger Karel Gott soll nun doch kein klassisches Staatsbegräbnis erhalten. Stattdessen sei ein Begräbnis mit staatlichen Ehren geplant, sagte Premier Andrej Babiš (Partei Ano) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in einem Prager Krankenhaus. Zuvor hatte es von mehreren Seiten Kritik gegeben an dem ursprünglichen Vorhaben, so auch vom Religionsphilosophen Tomáš Halík.
Am Mittwoch hatte das Kabinett auf Babišs Antrag das Staatsbegräbnis für den verstorbenen Sänger beschlossen. Außerdem wurde ein Tag Staatstrauer angeordnet. Ob es diese geben wird, war am Donnerstagnachmittag noch nicht klar. Karel Gott starb in der Nacht auf Mittwoch im Alter von 80 Jahren. Er erlag einem Krebsleiden.
Staatspräsidenten der Visegrád-Gruppe wollen EU-Beitritt der Westbalkan-Länder
Die vier Staatspräsidenten der Visegrád-Gruppe haben sich für einen EU-Beitritt der Länder des westlichen Balkans ausgesprochen. Zuvor hatte man sich auf Schloss Lány bei Prag mit den Amtskollegen aus Serbien und Slowenien beraten.
Im ersten Teil des Spitzentreffens waren die vier Staatspräsidenten – Miloš Zeman aus Tschechien, Zuzana Čaputová aus der Slowakei, Andrzej Duda aus Polen und János Ánder aus Ungarn – noch unter sich gewesen. Dabei kamen sie überein, dass die Gelder für die Kohäsionspolitik im nächsten Finanzrahmen der EU nicht reduziert werden sollten. Außerdem habe man über „das Problem der erneuerbaren Energien“ gesprochen, da ja jedes der Länder seinen eigenen Energiemix habe, sagte Zeman.
Denkmalschutzamt verleiht Preise für Rettung von Baudenkmälern
Am Mittwoch hat das tschechische Denkmalschutzamt seine Preise für die Pflege von Baudenkmälern verliehen. So wurden beispielsweise die Instandsetzung der Tomáš-Baťa-Gedenkstätte in Zlín und die Rettung eines Umgebindehauses im nordböhmischen Úpice / Eipel gewürdigt. Dafür gab es die Auszeichnung „Patrimonium pro futuro“.
Übergeben wurden die Preise am Mittwoch auf Schloss Lemberk / Lämberg. Die Jury hatte dabei unter 24 Bewerbern in vier Kategorien ausgesucht. Zudem wurde die Stadt Polička mit dem Preis „Památky děkují“ (Baudenkmäler danken) geehrt, über diesen wird in einer öffentlichen Abstimmung entschieden. Die Öffentlichkeit würdigte dabei die Restaurierung der dortigen Mariensäule. Die Preise „Patrimonium pro futuro“ wurden zum sechsten Mal verliehen.
30 Prozent der Karten für Freilichtbühne in Krumau verkauft
Der Kartenvorverkauf für die beliebten Vorstellungen auf der Freilichtbühne mit drehbarem Zuschauerraum in Český Krumlov / Krumau hat begonnen. Seit Mittwoch können beim Südböhmischen Theater die Tickets für den Sommer kommenden Jahres erworben werden. In den ersten zwölf Stunden wurden bereits 30 Prozent der Karten verkauft. Das Interesse sei größer als im vergangenen Jahr, teilte eine Mitarbeiterin des Theaters mit.
Acht Inszenierungen sind für 2020 auf der Freilichtbühne geplant. Es sind drei Theaterinszenierungen, dazu kommen das Musical „Der goldene Regenbogen“, das Ballett „Dornröschen“, die Opern „Das schlaue Füchslein“ von Janáček und „Turandot“ von Puccini sowie eine Vorstellung für Familien mit dem Titel „Die verlorene Welt“.
Leichtathletik-WM: Hejnová im Finale über 400 Meter Hürden
Zuzana Hejnová hat bei der Leichtathletik-WM in Doha das Finale über 400 Meter Hürden erreicht. In ihrem Halbfinallauf belegte die Ex-Weltmeisterin aus Tschechien den zweiten Platz.
Das Finale über 400 Meter Hürden mit Hejnová findet am Freitag statt.
Das Wetter am Freitag, 4. Oktober
Am Freitag ist es in Tschechien zunächst veränderlich bewölkt mit vereinzelten Schauern. Ab dem Nachmittag werden von Westen her die Wolken dichter, und es beginnt zeitweise zu regnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 11 bis 15 Grad Celsius.