Täglicher Nachrichtenüberblick

Kulturminister Zaorálek kritisiert China

Kulturminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) hat sich am Montag mit dem chinesischen Botschafter in Prag getroffen. Bei dem Gespräch warf er dem Diplomaten vor, dass China in der letzten Zeit Konzerte mehrerer tschechischer Künstler abgesagt hat. Das Land verstoße damit gegen geltende Verträge, sagte Zaorálek vor Journalisten. Der Ex-Außenminister forderte die chinesische Seite auf, mit dieser Praxis sofort aufzuhören. Sonst könne er sich die Zusammenarbeit im Kulturbereich nicht vorstellen, betonte er.

China kritisierte die Verwaltung der tschechischen Hauptstadt wegen mehrerer Handlungen gegenüber der Volksrepublik. So ließ Prag eine Passage über die Anerkennung der Ein-China-Politik aus dem Partnerschaftsvertrag mit Peking streichen und Tibet-Fahnen zum Gedenken an die Besetzung des Landes durch chinesische Truppen hissen. In Reaktion darauf wurden Konzerte mehrerer Ensembles in China abgesagt, deren Name mit Prag verbunden ist.

Leistungskatalog im Gesundheitswesen rechnet mit 346 Milliarden Kronen

Das Gesundheitsministerium hat die Arbeit am Leistungskatalog für 2020 abgeschlossen und diesen an den Legislativrat der Regierung abgeschickt. Dies teilte Gesundheitsminister Adam Vojtěch am Montag mit. Der Katalog basiert auf einer Vereinbarung zwischen Krankenversicherungen und medizinischen Einrichtungen.

Im kommenden Jahr sollen insgesamt 346 Milliarden Kronen (13,5 Milliarden Euro) zur Verfügung stehen, der größte Teil davon wird an Krankenhäuser ausgezahlt. Der Minister lehnte die Forderungen der Sozialdemokraten, Gewerkschaften und weiterer Organisationen ab, einen Teil der Versicherungsreserven zu nutzen.

Konew-Tochter will Denkmal ihres Vaters nach Russland holen

Das Prager Denkmal für den sowjetischen Marschall Iwan Konew könnte nach Russland überführt werden. Dies zumindest forderte die Tochter des Militärs, Natalya Konewa, in einem Fernsehinterview am Wochenende. Ihr Vater habe den Tschechen nichts getan, sein Denkmal sei in Prag aber nicht sicher vor Wandalen, so die Leiterin der russischen Behörde für Kriegsdenkmäler. Der Bürgermeister des sechsten Prager Stadtbezirks, Ondřej Kolář begrüßte den Vorstoß. Der konservative Politiker setzt sich schon lange für eine Verlegung der Statue ein. Unter anderem deswegen bezeichnete ihn der russische Kulturminister vergangene Woche als „Gauleiter“, was in der tschechischen Politik für Empörung sorgte.

Marschall Iwan Stepanowitsch Konew war im Mai 1945 maßgeblich an der Befreiung Prags von den deutschen Besatzern beteiligt. In den vergangenen Jahren wurde dessen Denkmal in Prag wiederholt Ziel von Schmierereien und Farbangriffen, weshalb die Stadt das Standbild zeitweise verhüllen ließ. Vergangenes Jahr ließ die Bezirksverwaltung eine Tafel an der Statue anbringen, die auf Konews Rolle bei der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstands und des Baus der Berliner Mauer hinweist sowie auf die angebliche Beteiligung des Marschalls an der Militärspionage vor der Niederschlagung des Prager Frühling 1968.

Arbeitslosenquote bleibt im August bei 2,7 Prozent

Genauso wie im Juli sind auch im August 2,7 Prozent der erwerbsfähigen Tschechen ohne Job gewesen. Die Zahlen veröffentlichte das Arbeitsamt am Montag. Konkret waren knapp 205.000 Menschen hierzulande auf Arbeitssuche, das ist der niedrigste Wert seit 1996.

Für September erwarten die Statistiker jedoch einen leichten Anstieg. Grund dafür ist ein starker Jahrgang von Schulabgängern, die erwartungsgemäß auf den Arbeitsmarkt strömen werden.

Heißester Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen bestätigt

Tschechien hat 2019 den wärmsten Sommer seit Beginn der republikweiten Aufzeichnungen im Jahr 1961 erlebt. Dies meldete das Hydrometeorologische Institut am Montag. Die Durchschnittstemperatur von 19,5 Grad Celsius lag von Juni bis August ganze 2,5 Grad über dem Normalwert. Laut den Meteorologen sorgt vor allem der Juni für die hohen Werte.

Die mit 38,9 Grad Celsius höchste Temperatur wurde in diesem Jahr am 26. Juni in Doksany festgestellt, es ist gleichzeitig der höchste gemessene Wert insgesamt. Die meisten sogenannten tropischen Tage gab es in Strážnice, dort erreichten stieg das Thermometer an 39 Tagen über die 30 Grad.

Basketball-WM: Tschechien erreicht Viertelfinale

Tschechien ist bei der Basketball-WM in China sensationell ins Viertelfinale gekommen.Entscheidend dafür war der Sieg der USA im Spiel gegen Brasilien am Montagnachmittag.

Im Achtelfinale unterlagen die Schützlinge von Trainer Ronen Ginzburgam am Montag zwar dem griechischen Team mit 77:84, doch auf Grund der besten Ergebnisse in direkten Vergleichen mit Griechenland und Brasilien gelang Tschechien der Einzug in die weitere Runde.

Im Viertelfinale treffen Tschechen auf das Team Australiens.

Das Wetter am Dienstag, den 10. September

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend heiter, im Tagesverlauf auch bewölkt. Im Norden und Nordosten des Landes überwiegen die Wolken mit schwachem Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 16 bis 18 Grad Celsius.