Täglicher Nachrichtenüberblick
Sozialdemokratenchef will neuen Kandidaten für Kulturministeramt vor Freitag benennen
Sozialdemokratenchef Jan Hamáček will noch vor Freitag einen neuen Kandidaten seiner Partei für das Amt des Kulturministers benennen. Am Montagabend hatte Michal Šmarda seine Kandidatur zurückgezogen. Zuvor hatte sich Premier Andrej Babiš (Partei Ano) der Kritik von Staatspräsident Miloš Zeman an dem Kandidaten angeschlossen.
Der sozialdemokratische Vorsitzende glaubt nicht, dass sich beim neuen Kandidaten die Probleme wie bei Šmarda wiederholen werden. Selbst nannte Hamáček aber keinen möglichen Namen. Er werde sich nicht an Spekulationen beteiligen, sagte der Parteichef.
Präsident Zeman kommt zu 30 Jahren Mauerfall nach Berlin
Staatspräsident Miloš Zeman wird am 9. November zu den Feierlichkeiten rund um 30 Jahre Mauerfall nach Berlin kommen. Dies bestätigte der Leiter der auswärtigen Abteilung der Präsidialkanzlei, Rudolf Jindrák, am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Demnach plant das tschechische Staatsoberhaupt bisher für den Herbst noch zwei weitere Auslandsreisen. Die erste führt Anfang September nach Warschau. In der polnischen Hauptstadt nimmt Zeman an den Gedenkveranstaltungen zum Beginn des Zweiten Weltkriegs teil.
Am 10. September reist der tschechische Präsident zu einem Staatsbesuch nach Serbien. Anfang Oktober will er dann seine Amtskollegen aus den übrigen drei Visegrád-Staaten Polen, Slowakei und Ungarn auf Schloss Lány bei Prag empfangen. An dem Treffen sollen zudem Präsidenten aus Balkan-Ländern teilnehmen.
EU-Kommission: Jourová an Bereichen Digitales und Handel interessiert
Die tschechische Kandidatin für den Posten einer EU-Kommissarin, Věra Jourová, ist an den Bereichen Digitales, Binnenmarkt und Handel interessiert. Das sagte die 54-jährige Politikerin am Dienstag den Mitgliedern des Europa-Ausschusses im tschechischen Abgeordnetenhaus. Jourová ist in der scheidenden Kommission für Justiz, Verbraucher und Gleichstellungsfragen zuständig.
Der Europa-Ausschuss berät derzeit über die Nominierung. Am kommenden Montag will die tschechische Regierung Jourová dann formal zur Kandidatin machen.
Gedenkstätte für Völkermord an Sinti und Roma in Hodonín eröffnet
Im südmährischen Hodonín u Kunštátu ist eine Gedenkstätte für den Völkermord an den Sinti und Roma (Porajmos) eröffnet worden. An dem Ort wurden während des Zweiten Weltkriegs rund 1300 Sinti und Roma in einem KZ gefangen gehalten. Viele Angehörige dieser Volksgruppen starben in der Haft, die meisten wurden von den Nationalsozialisten in Vernichtungslagern umgebracht.
Die Gedenkstätte ist vom Museum für die Kultur der Roma in Brno / Brünn gestaltet worden. Die Eröffnung erfolgte bei einem Gedenkakt zu den Opfern des Porajmos am Dienstag.
Wissenschaftler: Anhaltende Dürre könnte tschechisches BIP um 1,6 Prozent senken
Die anhaltende Dürre und der Mangel an Niederschlägen könnten in Zukunft das tschechische Bruttoinlandsprodukt um 1,6 Prozent geringer ausfallen lassen. Dies haben Geologen von der Tschechischen Landwirtschaftlichen Universität in Prag errechnet. Der Verlust entspreche 80 Milliarden Kronen (3,2 Milliarden Euro), sagten die Experten am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Prag.
Für ihre Berechnungen nutzten die Wissenschaftler die Daten aus über 150 Industriebranchen über ihren Bedarf an Regen-, Oberflächen- und Grundwasser. Die Geologen erinnerten daran, dass Tschechien über relativ wenige Wasserquellen verfüge. Zugleich flössen nur fünf Prozent der Bäche und Flüsse aus dem Ausland zu. Deswegen bestehe eine hohe Abhängigkeit von Niederschlägen, so die Experten.
Bauer Media muss Entschädigung an Ex-Präsidentengattin Havlová zahlen
Der Verlag Bauer Media muss in einem Verleumdungsfall vier Millionen Kronen Entschädigung an die Ex-Präsidentengattin Dagmar Havlová zahlen. Dies hat das Prager Obergericht am Dienstag entschieden. In einer tschechischen Zeitschrift des Verlags war behauptet worden, Havlová hätte zum Zeitpunkt des Todes ihres Mannes Václav Havel ein außereheliches Verhältnis gehabt. Dagegen klagte die Schauspielerin.
Bereits im November 2015 hatte das Prager Stadtgericht die Informationen des Boulevard-Blattes als „absolut falsch und nicht belegt“ bezeichnet. Dennoch war der Verlag in Berufung gegangen. Bauer Media hat seine tschechischen Zeitschriften mittlerweile an die Verlagsgruppe Mafra verkauft, diese ist Teil des von Premier Babiš gegründeten Agrofert-Konzerns.
Das Wetter am Mittwoch, 21. August
Am Mittwoch ist es in Tschechien zunächst veränderlich bewölkt mit örtlichem Regen oder Schauern. Besonders im Nordwesten des Landes sind von Tagesbeginn an sonnige Abschnitte möglich. Im Laufe des Tages lockert von Westen her die Bewölkung auch im restlichen Land auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 19 bis 23 Grad Celsius.