Täglicher Nachrichtenüberblick
Finanzministerin sieht wenig Manövrierraum im Haushalt 2020
Finanzministerin Alena Schillerová (Partei Ano) sieht kaum Möglichkeiten, um den Haushaltentwurf für 2020 noch umgestalten zu können. Weder ließe sich das angepeilte Defizit deutlich senken, noch könnten zusätzliche Forderungen aus den Ministerien berücksichtigt werden, wie die Ressortleiterin am Sonntag nach Beratungen bei Staatspräsident Miloš Zeman erklärte.
Im Haushaltsentwurf für das kommende Jahr wird mit einem Defizit von 40 Milliarden Kronen (1,57 Milliarden Euro) gerechnet. Die Sozialdemokraten als Juniorpartner in der Regierung fordern aus dem Budget zusätzlich 18 Milliarden Kronen (705 Millionen Euro) für die von ihnen geleiteten Ministerien.
Rekordzahl an Visumsanträgen für Tschechien
Die Zahl der Visumsanträge für Tschechien ist im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch gestiegen. Das Außenministerium registrierte insgesamt 722.000 Anträge. Bei den meisten handelte es sich um sogenannte Schengen-Visa, die von Tschechien aus auch Reisen in weitere Länder innerhalb des Schengen-Raums erlauben.
Zudem stiegen die Anträge auf eine Daueraufenthaltsgenehmigung oder auf einen ständigen Aufenthalt in Tschechien. Dort lag der Zuwachs bei über 50 Prozent.
Filmfestival Karlsbad: Hauptpreis an Road-Komödie, Harfouch erhält ebenfalls Kristallglobus
Die griechisch-bulgarische Road-Komödie „The Father“ (Der Vater) hat beim Filmfestival in Karlovy Vary / Karlsbad den Hauptpreis gewonnen. Die Übergabe des Kristallglobus fand bei einer Gala am Samstagabend statt.
Ausgezeichnet wurde auch Corinna Harfouch. Die deutsche Schauspielerin erhielt den Kristallglobus als beste weibliche Darstellerin für ihre Rolle im Familiendrama „Lara“ von Regisseur Jan-Ole Gerstner. Zum besten Schauspieler gekürt wurde Milan Ondrik. Er spielt die Hauptrolle im tschechisch-slowakischen Familiendrama „Budiž světlo“ (Let There Be Light). Den Preis für den besten Regisseur erhielt der Belgier Tim Mielants für seinen Streifen „Patrick“.
Der Zuschauerpreis ging an den Dokumentarfilm über den tschechischen Schauspieler und Musiker Jiří Suchý von Regisseurin Olga Sommerová.
Montanregion Erzgebirge und Gestüt Kladruby werden Unesco-Weltkulturerbe
Die Unseco hat die Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří zum Weltkulturerbe erklärt. Das Komitee nahm das historische Bergbaugebiet in Sachsen und Böhmen bei seiner Sitzung in Aserbaidschan in die Liste schützenswerten Erbes der Welt auf. Diese von den beiden Ländern nominierte Stätte sei von universellem Wert. Delegierte sprachen von einem „Meisterwerk menschlicher Kreativität“. 20 Jahre lang hatte sich die Region um einen Anerkennung als Kulturerbe bemüht.
Ebenso als Welterbe anerkannt wurde das Pferdegestüt Kladruby in Mittelböhmen. Seit 1579 werden dort die Kladruber gezüchtet, die damit eine der weltweit ältesten Pferderassen sind.
Tschechien hat mit den beiden Neuaufnahmen insgesamt 14 Weltkulturerbestätten. Die historischen Stadtzentren von Prag, Telč / Teltsch und Český Krumlov / Krumau kamen 1992 als erste auf die Liste der Unesco.
Umweltaktivisten beenden Blockade des Kohlekraftwerks Chvaletice
Umweltaktivisten haben zwei Tage lang die Zufahrt zum Braunkohlekraftwerk Chvaletice in Ostböhmen blockiert. Am Sonntag beendeten sie die Aktion. Der symbolische Protest hatte sich gegen die Laufzeitverlängerung für die Anlage gerichtet. Insgesamt 250 Ökologen hatten seit Freitag im Wechsel alle drei Zufahrten zu der Anlage blockiert.
Betreiber des 1979 gebauten Kraftwerks ist das Unternehmen Sev.en. Eine Sprecherin der Firma wies den Protest der Umweltschützer zurück. Die 820-Megawatt-Anlage werde derzeit modernisiert, um die EU-Vorgaben zu erfüllen, hieß es.
Fußball: Slavia gewinnt Tschechoslowakischen Supercup
Der Fußballverein Slavia Prag hat den Tschechoslowakischen Supercup gewonnen. Der tschechische Pokalsieger setzte sich am Samstagabend in Trnava mit 3:0 gegen den slowakischen Pokalsieger Spartak Trnava durch. Slavia-Kapitän Tomáš Souček traf dabei zweimal, zunächst in den 40. Minute per Foulelfmeter und dann in der 61. Minute nach einer Ecke. Den Endstand stellte in der 71. Minute dann Josef Hušbauer mit seinem Tor her.
Der Tschechoslowakische Supercup wurde zum zweiten Mal ausgespielt. Den ersten im Jahr 2017 gewann Zlín, damaliger Gegner war Slovan Bratislava.
Das Wetter am Montag, 8. Juli
Am Montag ist es in Tschechien wechselnd bewölkt, im Norden des Landes sind vereinzelt Schauer möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 19 bis 25 Grad Celsius.