HK-Präsident: Bedingungen für Unternehmen sind schlechter geworden
Die Bedingungen für Unternehmen in Tschechien haben sich im zurückliegenden Jahr verschlechtert. Das sagte der Präsident der Tschechischen Handelskammer, Vladimír Dlouhý, am Donnerstag in seiner Eröffnungsrede zur Jahreshauptversammlung der Kammer in Čestlice bei Prag. Dlouhý bilanzierte dabei die zwölf Monate seit der vorherigen Versammlung im Jahr 2018. Er kritisierte die Gewerkschaften, die ihre Forderungen stetig erhöhen, sowie die Regierung, weil sie den Gewerkschaften in allen ihren Forderungen nachgebe, so Dlouhý.
Als besonders problematisch bezeichnete Dlouhý zwei Dinge: die jährliche Erhöhung des Mindestlohns und die Abschaffung der Karenzzeit im Krankheitsfall. Der Mindestlohn beeinflusse grundsätzlich alle Unternehmen in Tschechien und in „erdrückender Mehrheit“ auch die, die ihn nicht zahlen, weil sie die Prämien für ihre Arbeitnehmer staffeln müssen. Es sei ein Problem, dass die Löhne damit abgekoppelt werden von der Produktivität, die wesentlich geringer steige als die Gehalts- oder Tariferhöhung.
Dlouhý kritisierte ebenso die Abschaffung der Karenzzeit, so dass die Arbeitgeber nun wieder auch für die ersten drei Tage bei der Erkrankung eines Arbeitnehmers dessen Sozialkosten zahlen müssen. Mit deutlichen und an die Regierung gerichteten Worten betonte er: „Sie haben die Karenzzeit aufgehoben, wie es die Gewerkschaften wollten. Aber Sie haben der Öffentlichkeit nicht erklärt, dass rechtschaffende Arbeitnehmer somit für Nichtstuer und Simulanten zuzahlen.“