Täglicher Nachrichtenüberblick
Premier Babiš bei EU-Feier in Warschau: Europa muss sich ändern
Zur Mitgliedschaft in der Europäischen Union gebe es keine Alternative, aber die EU müsse sich ändern. Dies sagte Premier Andrej Babiš (Partei Ano) am Mittwoch in Warschau anlässlich der Feiern zur sogenannten Osterweiterung der EU vor 15 Jahren. Laut dem tschechischen Regierungschef ist die Europäische Kommission „politisiert“. Stattdessen müssten die Staats- und Regierungschef über den Europäischen Rat das entscheidende Wort haben, so Babiš.
Am 1. Mai 2004 traten insgesamt zehn Länder der Europäischen Union bei: Tschechien, Polen, Ungarn, die Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland, Litauen, Malta und Zypern. 2007 folgten Rumänien und Bulgarien, bisher letztes Mitglied wurde 2013 dann Kroatien. An der Feier im Warschauer Königsschloss hat außer den 13 Regierungschefs noch der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Jyrki Katainen, teilgenommen.
Industrieminister will Huawei nicht im Vorfeld vom 5G-Ausbau ausschließen
Der neue tschechische Industrie- und Handelsminister, Karel Havlíček, hat sich zum Streit um die Technologie des chinesischen Herstellers Huawei geäußert. Kein Interessent werde im Vorfeld vom Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes hierzulande ausgeschlossen, auch nicht Huawei, sagte der parteilose Politiker der Presseagentur ČTK.
Das tschechische Amt für Cyber- und Informationssicherheit hat im Dezember Ministerien und staatliche Behörden vor der Technologie von Huawei gewarnt. Diese könnte von der Regierung in Peking zur Spionage verwendet werden, hieß es. Die USA haben zudem am Montag gedroht, sie würden die Kooperation mit Staaten überdenken, die die chinesische Technik für den 5G-Netzausbau zulassen. Staatspräsident Miloš Zeman äußerte bei seinem Besuch in Peking in der vergangenen Woche hingegen den Wunsch, dass sich Huawei an der Digitalisierung Tschechiens beteiligen möge.
Verkehr: EU-Gelder haben beim Ausbau des Straßen- und Bahnnetzes geholfen
Tschechien hat bisher mit EU-Geldern den Bau von fast 1000 Kilometern Bahnnetz und knapp 500 Kilometer Autobahnen und Landstraßen finanziert. Dies teilte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums in Prag anlässlich der Feiern zum EU-Beitritt vor 15 Jahren mit.
Demnach flossen seit 2004 insgesamt 12,2 Milliarden Euro aus Brüssel in die tschechische Verkehrsinfrastruktur. Zu den wichtigsten Projekten gehörten die Modernisierung der Autobahn D1 zwischen Prag und Brno / Brünn, der Weiterbau der Autobahn D3 in Südböhmen sowie die Modernisierung der Bahnstrecke zwischen Rokycany und Plzeň / Pilsen.
Maifeiern dieses Jahr im Zeichen der Europawahl
Die traditionellen Maifeiern der Parteien in Tschechien standen dieses Jahr im Zeichen des Europawahlkampfes. Sowohl die Linke als auch konservative Kräfte hatten ihre Anhänger zu Kundgebungen vor allem in Prag geladen. Für den Abend ist in Brno / Brünn zudem ein Marsch rechtsradikaler Gruppierungen sowie eine Gegendemonstration angekündigt. Die Polizei hat deswegen ihr Aufgebot verstärkt.
Traditionell feiern in Tschechien am 1. Mai auch die Studierenden. In Prag findet die zentrale Veranstaltung im Kampus Hybernská statt, unter anderem mit Theater- und Filmvorführungen sowie Live-Musik.
Studie: Tschechien in Europa bestes Ziel für große Konzerne
Tschechien ist in Europa das beste Ziel für große Konzerne, um ihre Produktion zu verlagern. Zu diesem Urteil kommt eine Studie der Immobilienberatungsfirma Cushman & Wakefield. Sie beurteilte insgesamt 48 Länder weltweit. Insgesamt liegt die Tschechische Republik demnach auf Platz fünf, die besten Bedingungen bieten China, die USA und Indien.
Laut der Studie ist Tschechien zwar nicht das billigste Land beim Vergleich unter anderem von Arbeitskosten, Energiepreisen und Baukosten. Doch die stabile politische und wirtschaftliche Situation sowie die zentrale Lage in Europa böten den entscheidenden Vorteil, hieß es.
Skifliegen: Tschechien will WM 2024 ausrichten
Tschechien möchte die Skiflug-WM 2024 ausrichten. Der tschechische Skiverband hat deswegen am Dienstag seine Bewerbung bei der FIS eingereicht, wie die Presseagentur ČTK am Mittwoch berichtete. Bedingung sei jedoch, dass der tschechische Staat die Modernisierung der Mammutschanze in Harrachov / Harrachsdorf finanziere, hieß es vonseiten des Verbandes.
Laut Verbands-Generalsekretär Jakub Čeřovský begrüßt der internationale Ski-Verband FIS die Initiative. Die FIS rechne damit, dass dann auch der Skiflug-Weltcup nach Harrachov zurückkehren könne. Derzeit stehen dafür nur die Schanzen im österreichischen Kulm, in Oberstdorf, im slowenischen Planica und im norwegischen Vikersund zur Verfügung.
Das Wetter am Donnerstag, 2. Mai
Am Donnerstag ist es in Tschechien zunächst meist veränderlich bewölkt mit Schauern und vereinzelt auch Gewittern. Zum Abend hin werden im böhmischen Landesteil die Wolken dichter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 16 bis 20 Grad Celsius.