Lithiumabbau soll neu verhandelt werden
Ein Memorandum zum Lithium-Abbau sorgte für Streit in Tschechien. Nun will das Wirtschaftsministerium neu verhandeln.
Einer der größten Kritiker des Memorandums war unter anderem der heutige Premier Andrej Babiš. Dessen neuer Wirtschaftsminister, der Ex-Siemensmanager Tomáš Hüner, hat nun eine Neuverhandlung des Memorandums angekündigt. „Das Memorandum regelt nicht nur den Abbau des Lithiums, sondern auch die Verarbeitung und den Verkauf des Rohstoffs,“ meinte Hüner gegenüber dem Tschechischen Rundfunk. Man müsse klären, was beide Seiten sich genau darunter vorstellen, so der parteilose Minister.
Kippen will Hüner das Memorandum vorerst aber nicht, vor allem aus Angst vor einem kostspieligen Schiedsverfahren. Erst wolle man bewerten, was die Aufkündigung eines solchen Memorandums aus Sicht von möglichen Sanktionen bedeutet, so Hüner. Man wolle deshalb eine für beide Seiten annehmbare Lösung finden, versicherte der Minister.Das Memorandum mit der australischen EMH betrifft die Erschließung und Förderung von Lithium im Erzgebirge. Experten gehen davon aus, dass sich in Tschechien die größten Vorkommen des Leichtmetalls in Europa befinden. Lithium kann außerordentlich gut Energie speichern, Deshalb erwartet die tschechische Regierung durch eine verstärkte Förderung des Metalls auch einen Boom in der heimischen Akku- und Elektroauto-Industrie.