Europas größter Spielzeug-Exporteur
Vor allem ausländische Firmen stellen in Tschechien her, aber auch einheimische Unternehmen wachsen.
Ein Klassiker unter den Marken in Tschechien ist „Igráček“. So nennen sich Plastikfiguren, die an die entsprechenden Lego-Konkurrenten erinnern. Seit über 40 Jahren spielen die Kinder hierzulande mit ihnen. Hergestellt werden sie mittlerweile bei der Firma Efko im mährischen Städtchen Nové Veselí / Neuwesseln. Dort entstehen aber auch Puzzles, Brettspiele, Kartenspiele und Holzbausteine. Ein Drittel der Produktion geht ins Ausland. Miroslav Kotík ist Geschäftsführer bei Efko:
„Am häufigsten exportieren wir in die Niederlande, nach Deutschland, aber auch in die USA und nach Südkorea.“
Und die Ausfuhren steigen bereits seit längeren im Bereich von acht bis zwölf Prozent im Jahr. Auch Efko trägt dazu bei, dass Tschechien den Statistiken nach zum größten Spielzeug-Exporteur aller 28 EU-Staaten geworden ist. Ganz besonders außenhandelsorientiert ist die Firma Detoa im Isergebirge. Sie fertigt vor allem Holzspielzeug:
„Seit 20 Jahren ist dies bei uns ungefähr gleich: 65 Prozent unserer Produktion kommt auf die ausländischen Märkte. Entweder führen wir direkt aus oder über weiteren Firmen hierzulande. Am meisten exportieren wir an unsere Nachbarn in Deutschland sowie in die Schweiz. Auch Japan ist in den vergangenen 25 Jahren sehr stark, dazu heißen unsere Destinationen Litauen, USA und Skandinavien. Dort, wo die Wirtschaft stark ist, dort sind auch wir mit unserem Holzspielzeug vertreten“, so Detoa-Geschäftsführer Jaroslav Zeman.
Allerdings: Die große Masse an Spielzeug stellen in Tschechien aber nicht heimische Firmen her. Jiří Šťastný ist Sekretär des Verbandes der Spielwarenhersteller:„Tschechische Hersteller gibt es insgesamt 270. Sie produzieren jährlich Waren im Gesamtwert von knapp zwei Milliarden Kronen. Doch wir haben hier auch vier Fertigungsbetriebe ausländischer Firmen, ihre Produktion kommt auf den doppelten Wert. Und davon geht das Meiste ins Ausland. Wir haben hier Lego, Mattel, Simba und Ravensburger.“
Der Spielzeugkonzern aus Ravensburg zum Beispiel hat sich 2004 in Polička auf der Böhmisch-Mährischen Höhe angesiedelt. Dort stellen die Schwaben jene Teile her, die besonders viel Handarbeit erfordern – die vergleichsweise niedrigen tschechischen Löhne machen es möglich.
Auch Spielzeuge gehören also zu den erfolgreichen Exportprodukten aus Tschechien. Insgesamt wächst die Warenausfuhr hierzulande bereits seit Jahren. Die wichtigsten Güter sind dabei Autos und Maschinen.